Am 14. Februar ist Valetinstag! Zu diesem Anlass haben sich meine Kollegin Susanne und ich uns vier Online-Shops für Blumen aus Usability- und Conversion-Sicht angesehen. Anhand von vier Use Cases wurden Blume2000, BlumenOnline, FLEUROP und FloraPrima untersucht und bewertet.
Use Cases – Typische Szenarien beim Blumenkauf
- Lieferzeit: Ist eine kurzfristige Bestellung möglich? Kommt der Blumenstrauß noch pünktlich zum Valentinstag beim Empfänger an?
- Preisfilter: In unserem Testfall haben wir versucht, einen Blumenstrauß mit dem Maximalwert von 35 Euro zu kaufen. Welche Möglichkeiten gibt es bei den Blumenversendern zur Filterung?
- Blumenselektion: Eine Aufgabe war es, Blumensträuße mit bestimmten Blumen finden, da man häufig die Vorlieben oder Abneigungen des Empfängers kennt und die Auswahl entsprechend treffen möchte. Ist dies möglich?
- Bestellprozess: An welchen Stellen haben Nutzer möglicherweise Probleme, die im Ernstfall sogar zum Abbruch des Einkaufs führen?
Welcher Blumenversand hat am besten abgeschnitten? Die Ergebnisse unseres Vergleichs gibt es in der folgenden Tabelle im Überblick. Darunter folgen die detaillierten Ausführungen zu den einzelnen Online-Shops. Zum Abschluss gibt es selbstverständlich auch noch ein kleines Fazit.
Bewertung von Use Case 1 bis 3 in der Übersicht
Bewertung des Checkouts in der Übersicht
Blume2000.de
Auf der Startseite von Blume2000.de werden in allen Teasern Angaben zur Lieferzeit dargestellt, z. B. “Lieferbar bis zum 15.02.2012”. Scheinen ja ganz schön lange Lieferzeiten zu haben, eine ganze Woche? Bewegt man die Maus über das Info-Icon, wird folgender Hinweistext bereitgestellt: “Dieser Strauß beinhaltet Saison-Blumen. Da wir Ihnen natürlich nur frische Blumen liefern möchten, können wir den Strauß leider nur begrenzt anbieten.” Der Nutzer erhält also immer frische Blumen.
Das ist im Prinzip ja sehr edel vom Shop und erwarten würden wir dies ohnehin. Was bedeutet jetzt aber der Hinweis “lieferbar bis 15.02.2012″ in diesem Kontext? Vermutlich kann ich diese Sträuße nach dem genannten Termin nicht mehr bestellen. Warum schreibt Blume2000.de das dann nicht auch einfach hin? “Bestellbar bis 15.02.2012?” Uns interessieren jedoch eher Angaben, wie schnell Blumen geliefert werden können, da Valentinstag bevorsteht und kaum noch Zeit ist für eine Bestellung. Informationen hierzu finden sich schließlich am Ende der Seite: “Liefern, wann Sie wollen”. Es öffnet sich ein Popup, in dem die erforderlichen Informationen zur Lieferung dargestellt sind. Im Prinzip werden diese schön übersichtlich in Tabellenform dargestellt, man kann leicht herausfinden, wann eine Lieferung kommen wird.
Allerdings wird im Absatz vor der Tabelle folgendes behauptet: “Bei Bestellungen an einem Werktag bis 18 Uhr, liefern wir am folgenden Werktag zwischen 8 und 18 Uhr mit der DHL aus.” Sieht man sich das Beispiel mit Bestellung am Samstag – was bekanntlich ein Werktag ist – in der Tabelle darunter an, so muss man an diesem Tag bis 15 Uhr bestellen, um die Lieferung am darauffolgenden Montag von 8-18 Uhr zu erhalten. Das sollte man ändern, um Nutzer nicht unnötig zu verwirren oder zu verärgern. Wer im ersten Absatz liest, dass an Werktagen bis 18 Uhr bestellt werden muss und nicht mehr in der Tabelle darunter liest, dass samstags bis 15 Uhr bestellt werden muss, wird sich ärgern, wenn er nicht am Montag – wie theoretisch versprochen – die Lieferung erhält. Gerade im Blumenversand sollte man sich jedoch auf Liefertermine verlassen können, da ein Großteil der Bestellungen zu festen Terminen gewünscht ist, z. B. Geburtstag, Muttertag, Valentinstag. Eine Lieferung am nächsten Tag ist hier eben einfach zu spät und vielleicht auch nicht mehr gewünscht. Der Hinweis auf Sonderlieferung am Sonntag bei Bestellungen bis Samstag 14 Uhr ist am Ende des Popups platziert, wäre jedoch im oberen Bereich weitaus hilfreicher. Die Informationen sind insgesamt gut, könnten jedoch noch besser dargestellt werden und im Fall des Werktages, zu dem der Samstag anscheinend nicht gehört, sollte noch einmal korrigiert werden.
Gut, die Liefertermine sind jetzt bekannt, dann können wir einen schönen Blumenstrauß aussuchen, der maximal 35 Euro kostet. Hierzu ist sogar ein eigener Navigationspunkt vorhanden, der eine Unterauswahl von bis 20 Euro und über 20 Euro ermöglicht. Theoretisch eine nette Idee, allerdings ist die Eingrenzung sicher nicht für alle Nutzer hilfreich. Die Auswahl nach dem Preis wäre als Slider sinnvoller, um individuelle Grenzen zu ermöglichen.
Derzeit hat Blume2000.de nicht so viele Blumensträuße im Angebot, als dass dies ein Problem wäre. Die relativ geringe Anzahl an Sträußen kann schnell überblickt werden. Es gibt anscheinend keine Möglichkeit, sich alle Blumensträuße anzeigen zu lassen. Stattdessen gibt es Kategorien wie “Zum Valentinstag”, “Zum Geburtstag” oder “Aus Liebe”. Wo hier die Grenzen sind ist fraglich. Leichter wäre es, dem Nutzer klarere Navigationen zur Verfügung zu stellen sowie die Auflistung aller verfügbaren Sträuße mit Möglichkeit zur Filterung nach individuellen (Preis-)Wünschen.
Möchte der Nutzer nun innerhalb der Kategorie „ab 20 Euro“ die Blumensträuße anzeigen lassen, die bestimmte Blumen enthalten oder nicht enthalten, ist dies nicht möglich. Auch hier wäre das zur Verfügung stellen von Filtern, z. B. nach Farbe oder Blumenart, sehr hilfreich für den Nutzer.
Bestellprozess-Check
Bei Blume2000 ist erst einmal irritierend, dass sowohl auf der Übersichtsseite als auch auf der Produktseite die Beschriftung des Buttons den Begriff „Bestellen“ enthält. Dies ist jedoch üblicherweise der letzte Schritt des Vorgangs, beim Einstieg sind eher Beschriftungen wie „Mehr Details“ und „In den Warenkorb legen“ geläufig. Wer auf der Produktdetailseite auf „Jetzt Bestellen“ klickt, landet sofort im Checkout-Prozess, der Warenkorb ist in der oberen rechten Ecke angezeigt, anstelle der Navigation gibt es nun einen Fortschrittsindikator und keine Option, ggf. weitere Blumensträuße hinzuzufügen.
Der Nutzer soll zunächst eine Grußkarte, eine kleine Aufmerksamkeit und eine Verpackung auswählen, muss dies aber nicht zwingend tun. Jedoch geht der recht blasse Fortschrittsindikator oberhalb des aufmerksamkeitsstarken Zusatzangebots leicht verloren. Ist man endlich beim Punkt „Bestellen“ (schon wieder!) angelangt, landet man plötzlich in einem weiteren Prozess mit Fortschrittsanzeige.
Zunächst werden Lieferadresse und Rechnungsadresse angefordert. Via Mouseover öffnen sich dabei neben einigen der Formularfelder kleine Informationsboxen, die genauer erläutern, wozu die jeweiligen Angaben notwendig sind. Jedoch werden die verpflichtenden Daten nicht wie üblich markiert. Werden erforderliche Eingaben daher nicht gemacht, erhält man beim Klick auf den „Weiter“-Button (keine hilfreiche Beschriftung!) erst einmal eine Fehlermeldung.
Nun soll das Lieferdatum ausgewählt werden. In unserem Fall umfasst dies nur ein kleines Zeitfenster, da unser Blumenstrauß nur innerhalb eines gewissen zeitlichen Rahmens verfügbar ist, wobei sich uns dieses Konzept noch nicht so ganz erschlossen hat. Ist das Lieferdatum festgelegt kann auch die Versandart bestimmt werden.
Im nächsten Schritt können diverse Gutscheine eingelöst und die Zahlungsart ausgewählt werden, wobei als Konto- bzw. Karteninhaber bereits der Name des Absenders eingetragen ist. Da Blume2000 die Angaben einer Überprüfung unterzieht, wurde bemerkt, dass wir gar keine echten Kontodaten hinterlegt haben und ein Fehler gemeldet, was in derartigen Untersuchungen erstaunlich selten der Fall ist.
Werden in der folgenden Übersicht aller eingegebenen Daten noch Fehler entdeckt, führt ein Button zum jeweiligen Schritt zurück. Allerdings landeten wir nach der Korrektur nicht wieder am Ende des Checkouts, sondern mussten alle folgenden Schritte nochmal durchlaufen. Ist alles in Ordnung, kann die Bestellung abgeschickt werden.
Alles in Allem ist dieser Bestellprozess durchaus zu bewältigen, bietet an der ein oder anderen Stelle aber durchaus noch Potential zur Optimierung.
Blumenonline.de
Sucht man nach Informationen bezüglich der Lieferzeit auf blumenonline.de, fällt der Blick schnell auf den Navigationspunkt „Lieferung noch heute“. Dem trauen wir erstmal nicht, denn es ist schon relativ spät (17 Uhr). Ein Blick in diesen Navigationspunkt liefert eine Auflistung an Blumensträußen, die theoretisch „noch heute“ lieferbar sind.
Auf der Produktseite werden keinerlei Angaben darüber gemacht, bis wann der Strauß bestellt sein muss, um noch heute geliefert zu werden. Erst bei Klick auf den Link „Versandkosten“ finden sich Informationen zur Bestellung und Lieferung, die Überschrift des PopUps lautet jedoch „Allgemeine Geschäftsbedingungen“.
Zu diesen Infos gelangt man auch über den Punkt „AGB“, der im Footer verlinkt ist. Ein Nutzer wird jedoch nicht nach AGB suchen, sondern nach Links mit „Bestellinformationen“, „Lieferung“ oder ähnlichen Begriffen verlinkt sind. Immerhin wissen wir jetzt, dass bei einer Bestellung bis 15 Uhr eine Lieferung am selben Tag erfolgt. Könnte man auch gleich in den Beschreibungstext der Kategorie „Lieferung noch heute“ schreiben oder zumindest aus dem Text – oder gut sichtbar daneben – auf die entsprechenden Informationen im PopUp verlinken.
Bei der Wahl eines Blumenstraußes ist keine Filterung nach Preisen möglich, lediglich eine Sortierung auf- oder absteigend ist möglich. Etwas umständlicher, um ans Ziel zu gelangen, aber bei der Anzahl an Blumensträußen (2 Ergebnisseiten) zu verkraften. Nach Klick auf den gewünschten Strauß kann gewählt werden, in welcher Größe dieser bestellt werden soll. Leider ist nur der günstigste, normal große, Strauß in unserem Budget. Nach dem Produktbild zu urteilen, ändert sich jedoch die Größe nicht merklich, sodass die günstigste Variante in Ordnung ist. Für höhere Warenkorbwerte sollten vielleicht besser optisch ansprechendere Bilder gewählt werden…
Eine Selektion nach bestimmten, in den Sträußen enthaltenen Blumen ist auch in diesem Blumen-Onlineshop nicht möglich.
Bestellprozess-Check
Wer bei BlumenOnline einkaufen möchte, kann direkt auf den Übersichtsseiten auf den „Bestellen“-Button klicken. Allerdings landet man dadurch nicht direkt im Warenkorb, sondern erst auf einer Produktdetailseite, die sich in annähernd identischer Aufmachung auch beim Klick auf den Punkt „Details“ in Form eines Overlays öffnet. Auf beiden Seiten werden kleine Extras als Zusatzauswahl angeboten und Informationen zu den Lieferkosten verlinkt – wobei diese wenig übersichtlich – gemeinsam mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen – wiederum in einem Overlay dargestellt werden und nur schwer erfassbar sind, wie wir bereits weiter oben angemerkt haben.
Um den Artikel in den Warenkorb zu legen, ist erneut ein Klick auf einen Button mit „Jetzt bestellen“-Beschriftung erforderlich. Damit befindet man sich automatisch schon bei dem zweiten Punkt des dreistufigen Fortschrittsindikators, wodurch der Checkout-Prozess auf den ersten Blick sehr schlank wirkt.
Hinter dem Button „Empfänger eingeben“ verbirgt sich jedoch nicht nur ein Overlay-Eingabeformular für die Adressdaten des Empfängers, sondern auch die Auswahl des Lieferdatums und einer Karte. Dabei fällt insbesondere die Tatsache, dass die Telefonnummer des Empfängers eine Pflichtangabe ist, negativ auf. Beim Lieferdatum sind korrekterweise nur Termine in der Zukunft auswählbar, eine Grußkarte mit Text ist ebenfalls fest vorgegeben.
Dabei ist es verwirrend, dass unter dem Button „Extras hinzufügen“ ebenfalls Karten angeboten werden, jedoch ist anzunehmen, dass die kostenfreie Karte bei Auswahl einer Karte aus dem Extra-Bereich entsprechend ersetzt wird.
Der Warenkorb ist sehr aufgeräumt und übersichtlich, jedoch fehlen in der Übersicht Angaben wie das gewünschte Lieferdatum. Durch einen Klick auf den Button „Weiter zur Bezahlung“ wird die Bestellung fortgesetzt.
Je nachdem, welche Zahlmethode gewählt wird, verändert sich das Formular. Beim Kauf auf Rechnung werden kurioserweise sowohl eine Anrede (Herr oder Frau) als auch das Geschlecht (männlich oder weiblich) abgefragt, wobei sich die Angabe dadurch doppelt.
Beim der Bezahlung via Kreditkarte oder PayPal wird man beim Klick auf den „Bezahlen“-Button auf externe Seiten geführt, auf denen die Eingabe fortgesetzt werden muss, um die Bestellung abzuschließen. Dies kommt insbesondere bei der Kreditkartenzahlung durchaus unerwartet und geschieht ohne Vorwarnung. Im Übrigen ist die Anmeldung zum Newsletter vorausgewählt.
Zusammenfassend ist die Bestellung bei BlumenOnline aber sehr unkompliziert, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle vielleicht noch an zusätzlichen Informationen mangelt.
Fleurop.de
Auf der Startseite von Fleurop.de finden sich auf den ersten Blick keine Informationen, wann mit einer Lieferung zu rechnen ist. Es ist kein Link vorhanden, der danach aussehen könnte, als würde er zu einer Seite führen, die mit Lieferzeiträumen zu tun hat. Auf der Produktseite eines Straußes finden wir einen Link „Lieferkosten“ und klicken verzweifelt darauf. Vielleicht findet sich ja dort etwas. Und siehe da, auch hier werden die Lieferinformationen unter „Lieferkosten“ aufgeführt.
Da jedoch auf der Seite bereits 6 Euro als Lieferkosten ausgewiesen sind, werden viele Nutzer hier wahrscheinlich gar nicht klicken. Eine Umbenennung in „Informationen zur Lieferung“ wäre hier sicher hilfreicher.
Um einen schönen Blumenstrauß zu finden, der mit 35 Euro noch ins Budget passt, müssen wir uns anscheinend für eine Kategorie entscheiden. Das nervt. Warum kann ich mir nicht einfach alle Blumensträuße anzeigen lassen und diese nach Preis filtern? In welcher Kategorie der Strauß ist, ist mir doch relativ egal. Solange es kein Trauerstrauß ist. Wir wählen die Kategorie „Valentins-Rosen“, die in der Hauptnavigation zu finden ist (vermutlich nur kurz vor Valentinstag). Leider ist hier keine Möglichkeit zur Filterung nach Preisen vorhanden. Allerdings stellen wir auch so schnell fest, dass in unserem Budget kein Strauß dieser Kategorie erhältlich ist.
Im Dropdown-Menü finden wir – mit viel Suchen – als drittletzten Navigationpunkt „Alle Blumensträuße“. Hier können wir nicht nach Preis filtern, lediglich nach Farbe (Rot/Rosè, Gelb/Orange oder Bunt) und die Darstellung verändern. Letzteres erleichtert zwar das Suchen nach einem Strauß, der ins Budget passt, allerdings sind die Produkte nicht nach Preis sortiert oder sortierbar. Ebenso ist es nicht möglich, nach den enthaltenen Blumen zu selektieren, um beispielsweise nur die Blumensträuße anzuzeigen, die zum Beispiel Tulpen enthalten.
Bestellprozess-Check
Die Platzierung eines Blumenstraußes im Warenkorb erfolgt bei Fleurop zunächst über das Anklicken des “Mehr Infos”-Buttons. Unterhalb dessen wird bereits kommuniziert, dass im Falle einer Bestellung neben den Kosten für das Produkt auch noch Lieferkosten anfallen werden. Nach dem Klick öffnet sich die Detailseite, auf der gegebenenfalls noch Modifikationen bezüglich der Größe des Blumenstraußes vorgenommen werden können.
Durch den Klick auf den “Jetzt bestellen”-Button wird der ausgewählte Artikel im Warenkorb abgelegt. Erst beim genauen Hinsehen fällt auf, dass sich hierdurch das Symbol des Warenkorbs oben rechts leicht verändert, weitere Indikatoren bezüglich des Warenkorb-Status gibt es darüber hinaus nicht. Direkt daneben ist hinter dem Link “Mein Fleurop” der Login für registrierte Kunden sowie ein Anmeldeformular für Neukunden versteckt. Durch die unmittelbare Nähe zum Warenkorb besteht hier die Gefahr, dass Nutzer nicht auf den ersten Blick zwischen diesen beiden Bereichen differenzieren können.
Im Warenkorb selbst gibt es keine Überschrift, die deutlich macht, wo sich der Nutzer gerade befindet. Neben dem ausgewählten Blumenstrauß sind die Lieferkosten aufgeführt, wobei die Abbildung des Artikels sich nicht vergrößern lässt und die Produktbezeichnung nicht mit der Produktdetailseite verlinkt ist.
Durch einen Klick auf die Lieferkosten öffnet sich ein Popup mit weiteren Informationen, z. B. zu zusätzlichen Kosten bei Expresslieferung oder reduzierten Kosten bei Gift Cards. Die Darstellung in Fließtextform hindert jedoch an der schnellen Erfassung des Inhalts und könnte mit Hilfe von Formatierungselementen durchaus besser lesbar angeboten werden.
Unterhalb der Auswahl werden “Kleine Extras” aufgeführt, an denen man erst einmal vorbei muss, bevor der “Weiter”-Button kommt, der in vielen Browsern sicherlich nicht im sichtbaren Bereich angezeigt wird. Eine Fortschrittsanzeige ist im Warenkorb von Fleurop nicht vorhanden, daher ist nicht klar, wie viele Schritte bis zum Abschluss der Bestellung absolviert werden müssen.
Positiv zu bewerten ist die Option, auch ohne Kundenkonto eine Bestellung bei Fleurop zu machen. Dabei wirkt das Angebot, die Registrierung falls gewünscht erst nach dem Abschluss durchzuführen, besonders unaufdringlich. Jedoch ist auch hier der Button ganz schlicht nur mit “Weiter” betitelt – dabei ist es für Nutzer hilfreich, wenn die Beschriftung Schlüsse darauf zulässt, was im nächsten Schritt auf sie zukommt.
Immerhin ist nun ein Fortschrittsindikator vorhanden, der vermittelt, dass die Bestellung in drei Schritten erledigt ist.
Zunächst müssen Angaben zum Empfänger des Blumenstraußes gemacht werden. Die ausgewählten Produkte werden nun auch auf der rechten Seite dargestellt, direkt unterhalb der Zusammenfassung des Warenkorbs in der Box “Meine Bestellung”. Ein Klick auf “Mehr Details” führt den Nutzer jedoch unerwartet in den Warenkorb zurück.
Nachdem alle erforderlichen Daten zum Empfänger gemacht wurden, kann eine Grußkarte ausgewählt und ein Text eingegeben werden, wobei sich der Sinn darin, den Namen des Blumengestecks in die Karte zu übernehmen sich uns beim Test nicht ganz erschloss. Ebenfalls irritierend ist die Tatsache, dass als Liefertermin auch Daten in der Vergangenheit ausgewählt werden können.
Erst beim Klick auf den “Weiter”-Button erhält man eine Fehlermeldung diesbezüglich.
Im nächsten Schritt werden die Angaben zum Absender abgefragt, wobei am Ende dieses Teils die Möglichkeit besteht, während des Prozesses ein Kundenkonto anzulegen.
Hierauf folgt schließlich eine Zusammenfassung aller bisher übermittelten Daten zu Bestellung. Bevor jedoch endlich die Zahlungsart ausgewählt werden kann, muss der Nutzer noch an Boxen zum optionalen Bonusprogramm sowie einer Klimaschutzaktion vorbei.
Wurden die AGB und die Datenschutzbestimmungen akzeptiert, kann die Bestellung abgeschickt werden.
Bis auf die weniger sinnvolle Benennung der Buttons und der Tatsache, dass man Lieferzeitpunkte in der Vergangenheit auswählen kann, habe wir am Checkout bei FLEUROP kaum Kritik. Besonders gut gelungen ist die Tatsache, dass sowohl zu Beginn als auch am Ende die Registrierung angeboten wird.
Floraprima.de
Floraprima wirkt zwar etwas unübersichtlich, besitzt aber einen Navigationspunkt „Blumen morgen per Florist„, der uns erahnen lässt, dass wir für den bevorstehenden Valentinstag auch kurzfristig noch Blumen bestellen können. Auf der dahinterliegenden Seite ist ein Beschreibungstext vorhanden, in dem darauf hingewiesen wird, dass alle Blumen in dieser Kategorie morgen lieferbar sind (in der Tat sogar noch am Tag der Bestellung, sofern diese bis 15 Uhr erfolgt).
Auch die Informationen, wann an welchem Tag spätestens bestellt werden muss, sind im Text vorhanden. Es muss also nicht extra ein PopUp geöffnet werden. Wie sieht es mit der Lieferzeit der anderen Blumen aus? Ein Blick auf die Produktseite verrät, wann mit der Lieferung zu rechnen ist:
Befinden wir uns in der Rubrik „Blumen morgen per Florist“, können wir weder nach dem Preis filtern, den wir bereit sind, für einen Blumenstrauß zu zahlen. Noch können wir nach den Blumen filtern, die im Strauß enthalten sein sollten. Auf der Startseite gibt es jedoch in der linken Leiste Filtermöglichkeiten nach Blumenart, Preissegmenten (bis 15 Euro, ab 30 Euro und Abstufungen dazwischen) sowie nach Anlässen. Das ist sehr userorientiert und hilfreich bei der Auswahl nach dem gewünschen Blumenstrauß zum Valentinstag.
Bestellprozess-Check
Beim Blumenversender FloraPrima können Artikel über einen Klick auf den „Jetzt bestellen“-Button der Produktdetailansicht in den Warenkorb gelegt werden, wobei hier die Benennung des Buttons nicht optimal gewählt ist. Doch bevor der Blumenstrauß tatsächlich im Warenkorb landet, muss der Nutzer sich durch eine Zwischenseite mit Extras klicken. Die anfallenden Versandkosten werden nicht ausgewiesen.
Von dort aus kann der Checkout-Prozess fortgesetzt werden, wenn man sich erfolgreich durch die Auswahl an Grußkarten gescrollt sowie – bei Bedarf – einen Grußtext und Schleifen ausgewählt hat. Ein Fortschrittsindikator ist vorhanden, jedoch zeigt dieser nicht zu jeder Zeit die aktuelle Position an und umfasst darüberhinaus vergleichsweise viele Schritte. Die Positionierung in der linken Sidebar ist zudem untypisch.
Positiv ist jedoch die Option, die Bestellung des Blumenstraußes sowohl als Bestandskunde, Neukunde oder Gast durchzuführen, auch wenn hier wieder die optimierbare Benennung von Buttons ins Auge fällt.
Das Formular zur Eingabe von Absender und Empfänger wirkt sehr komplex und unübersichtlich, insbesondere dadurch, dass viele Daten abgefragt werden, die gar nicht verpflichtend sind. Besonders gelungen sind im Gegensatz dazu allerdings die Hinweise, warum welche Informationen erforderlich sind. Diese Erklärungen machen es dem Nutzer leichter, entsprechende Angaben zu machen (z. B. beim Geburtsdatum: „Wir möchten Ihnen zum Geburtstag einen Gutschein schicken.“).
Schön ist auch die Möglichkeit, ganz einfach einen Haken bei dem Punkt „Anonyme Lieferung“ zu machen. Etwas irritierend hingegen ist, dass auch hier wieder der Button (der genau genommen kein echter Button, sondern nur ein gewöhnlicher Link ist) in Großbuchstaben beschriftet ist. Und auch wenn die Darstellung des Wunsch-Liefertermins optisch seine Schwächen hat, ist zumindest erfreulich, dass keine in der Vergangenheit liegenden Termine ausgewählt werden können.
Zudem werden die für den gewünschten Liefertermin in Frage kommenden Versandarten angezeigt, auch wenn diese Darstellung sicher noch Optimierungspotential besitzt.
Nach Auswahl der Zahlungsart (Kreditkarte, Lastschrift, Überweisung oder PayPal) erfolgt schließlich die Datenkontrolle. Erst jetzt wird auch die Gesamtsumme der Bestellung ausgewiesen. Wenn alles in Ordnung ist, kann die Bestellung abgeschickt werden. Dabei sollte man aufpassen, die vorausgewählten Optionen zum Eintrag in den Newsletter sowie des Erinnerungsservices gegebenenfalls wieder zu entfernen.
Bei der parallelen Betrachtung der vier Online-Shops für Blumen hat FloraPrima das größte Optimierungspotential vorzuweisen. Viele Punkte sind zwar vom Ansatz her durchaus begrüßenswert und sinnvoll, jedoch hapert es häufig noch an der Umsetzung. Wir sind sicher, dass hier mit vergleichsweise geringem Aufwand die größte Verbesserung in Sachen User Experience und Conversion Optimierung zu erzielen ist.
Fazit unseres Blumenversender-Vergleichs
Der ideale Blumen-Onlineshop stellt seinen Nutzern die Informationen zum Lieferzeitpunkt gut sichtbar zur Verfügung, bietet Filtermöglichkeiten nach Preis, Blumenart, Anlass, Farben und Liefertermin und lässt diese auch miteinander kombinieren. Zudem gibt es eine Möglichkeit, sich alle Blumensträuße anzeigen zu lassen und erlaubt in der Ergebnisliste eine Sortierung nach Preisen. Eine „Blumenwerkstatt“, wie sie FLEUROP anbietet (letzter Punkt im Dropdownmenü), als Blumenstraußkonfigurator ist eine ideale Ergänzung zu den genannten Filter- und Sortiermöglichkeiten und ermöglicht die Zusammenstellung individueller Blumensträuße. FLEUROP sollte dieses Feature, das den Shop vom Wettbewerb abhebt, deutlicher hervorheben und den Nutzern präsentieren.
In Sachen Bestellprozess fällt auf, dass sich die verschiedenen Anbieter oftmals die selben Stärken und Schwächen teilen: Zum Einen verfügen alle betrachteten Online-Blumenhändler über eine angemessene und sinnvolle Auswahl an Zahlmethoden (Kreditkarte, Paypal, Bankeinzug). Ebenso verpflichtet kein Blumenversender seine Kunden zum Anlegen eines Kundenkontos, wobei die durchaus nützliche Option, eines während des Checkouts anzulegen, nur von FLEUROP und FloraPrima deutlich angeboten wird. Zum Anderen ist die Benennung der Buttons, welche die einzelnen Teile des Bestellprozesses verbinden, in allen Fällen verbesserungswürdig und in einer optimierten Form einem positiveren Nutzerlebnis durchaus zuträglich. Zudem werden die teilweise großen Unterschiede bezüglich der Umsetzung einzelner Punkte gut sichtbar.
Für uns also unterm Strich eine interessante Untersuchung mit dem Ergebnis, dass (zumindest die betrachteten) Blumenversender durchweg (mehr oder weniger dringenden) Handlungsbedarf und damit verbundenes Optimierungspotential besitzen. Wer gut aufgepasst hat, weiß nun auch, wo er im Falle des Falles noch heute einen schönen Blumenstrauß für die Liebste zum morgigen Valentinstag ordern kann 😉 In diesem Sinne:
Happy Valentines Day everybody!
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Sehr guter Artikel und allgemein interessanter Blog. Bin erst über den Trackback von seo.at auf diese Seite aufmerksam geworden!