„Ich möchte wissen welche Nutzer wann auf meiner Seite waren“. Diese Frage bekommt man als Webanalyst häufig gestellt. Die Frage mag zwar logisch erscheinen, ist es aber mit einer genaueren Betrachtung nicht. Es handelt sich eher um ein klassisches Verständnisproblem der Webanalyse. Es geht nicht darum, herauszufinden, was der einzelne Nutzer auf Ihrer Website macht, sondern Sie müssen wissen, wie erfolgreich Ihre Website und Ihre Online-Aktivitäten sind. Genaue Informationen finden Sie hierzu im Buch von Haller, Hartwig und Liedtke „Google Analytics & Co“, welches ich Ihnen kurz vorstellen möchte.
Webanalyse ist generell die Messung, Sammlung, Analyse und Auswertung von Daten zum Verständnis, Interpretation und Optimierung der Webnutzung.
Bei der Frage nach „Brauche ich überhaupt Webanalyse?“ gilt sich zuerst zu Fragen, „verfolge ich mit meiner Website ein Ziel?“. Wenn dem so ist, dann ist die Webanalyse unabdingbar. Die Frage nach „Was sind meine Ziele“ ist somit eine der wichtigsten, denn Ziele bestimmen den Erfolg Ihrer Website. Bei der Frage nach Zielen gibt es dabei den Unterschied nach Unternehmenszielen und Website-Zielen. Die Website-Ziele sind den Unternehmenszielen untergestellt. Bei dem Website-Zielen sollte man sich zunächst wieder einmal die Frage stellen „Wofür ist die Website da?“. Die Website-Ziele müssen also erst erkannt und dann genau definiert werden. Anschließend lassen sich die Ziele mit Webanalysetools messen, sammeln und vor allem analysieren und interpretieren.
Trotz vielen analytischen Fragestellungen, hat sich die Webanalye bislang noch nicht so stark durchgesetzt. Viele Unternehmen setzen bisher noch keine Webanalyse-Lösung ein, und diejenigen die eine einsetzen, wissen oftmals nicht wie Sie es richtig einsetzen, sodass es einen Mehrwert bringt. Viele besitzen zudem eine große Unkenntnis, welche Möglichkeiten die Webanalyse bietet.
Generell haben der Webanalyst und die Webanalysetools viel mit äußerlichen Kritikpunkten zu kämpfen und besitzen zum Teil ein negatives Image. So wird die Webanalyse mit „Ausspionieren“ und Verletzung der Privatsphäre gleichgesetzt. Dadurch sind viele Nutzer unsicher und meiden Websites mit Webanalysetools, anstatt von Ihnen zu profitieren. Aber auch bei der Verankerung einer Webanalyse-Lösung im Unternehmen stößt man häufig auf Kritik. Gerade bei großen Unternehmen, bei denen mehrere Personen in der Entscheidung betroffen sind, sind automatisch auch unterschiedliche Interessen mit eingebunden. So kann es z. B. sein, dass die Marketing-Abteilung die Webanalyse-Lösung ebenfalls als Spionieren auffasst und nicht möchte, dass mit Hilfe der Webanalyse der Erfolg an Ihrem Bereich gemessen wird. Hier muss allen intern ins Bewusstsein gerufen werden, dass die Webanalyse lediglich dem Controlling dient. Dabei geht es vor allem darum, ob sich Investitionen lohnen, die Online-Aktivitäten rentabel sind und das die Prozesse einheitlich und effizient ablaufen.
In den USA ist die Verbreitung der Webanalyse schon wesentlich weiter. In Deutschland hingegen, muss man sich immer wieder den datenschutzrechtlichen Diskussionen hingeben. Dennoch sollte jeder, der sich bisher dem Thema Webanalyse noch nicht angenommen hat, damit beschäftigen. In Zukunft wird Webanalyse immer notwendiger, ein Verzicht von Webanalyse-Lösungen stellt eher eine Behinderung Ihres Geschäfts dar. Umso intensiver man sich mit der Webanalyse beschäftigt und versteht, umso geringer wird das Risiko, dass man irgendwann dem Wettbewerb hinterher hängt.
Zudem gibt et stetig Neuerungen in der Online-Welt, mit denen man ebenfalls agieren muss. Es müssen systematisch neue Kennzahlen entwickelt werden und daraus Verbesserungen abgeleitet werden. Die Kennzahlen sind wiederum Unterpunkte der Website-Ziele und geben an, in wie weit die Website-Ziele bislang erreicht wurden. Sind alle Daten für die KPIs gesammelt, müssen diese ausgewertet, analysiert und anschließend Maßnahmen abgeleitet werden. Um Maßnahmen abzuleiten müssen hierzu die KPIs interpretiert werden. Anschließend werden dann die daraus abgeleiteten Maßnahmen umgesetzt.
Schlussfolgernd lässt sich eindeutig sagen, dass Webanalyse weit mehr bietet als vermutet und für Unternehmen unbedingt notwendig ist. Wie soll ein Unternehmen sonst wissen, ob es auf den richtigen Kurs ist und ob es die Unternehmensziele effizient und rentabel erreicht.