Wie Unternehmen das Web 2.0 für die Kommunikation nach innen und außen nutzen, will der Web 2.0-Kongress der IIR Deutschland GmbH am 16. und 17. April 2008 in den Rhein-Main-Hallen Wiesbaden zeigen.

Communities und die Interaktion mit, aber auch zwischen den Kunden werden das Marketing in den kommenden Jahren bestimmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Brand Science Institute in seiner Studie „Marketingtrends 2007“. MySpace ist nach eigenen Angaben mit weltweit 200 Millionen Mitgliedern die größte Community. Erst im September ist Joel Berger angetreten, um als neuer Deutschlandchef die Reichweite von MySpace.de auszudehnen und die Werbeumsätze zu steigern. „Mein Ziel: MySpace zur Nr. 1 aller Websites in Deutschland zu machen“, so Berger in einer Presseerklärung vom 21. September 2007. Auf dem Web 2.0-Kongress wird er erläutern, was er bisher für sein Unternehmen erreicht hat und wie erfolgreich sich einzelne Marken auf MySpace präsentieren.

Google dominiert den Markt der Internetsuche: Weltweit hält das Unternehmen einen Marktanteil von 60 Prozent – gefolgt von Yahoo mit 14 Prozent und Microsoft mit vier Prozent. (Handelsblatt, 4.11.2007) Patrick Warnking, Head of Media & Entertainment von Google Deutschland, wird über die optimale Traffic-Strategie mit Google und Erfolgsfaktoren im Onlinegeschäft sprechen.

Mit rund 5 Millionen Mitgliedern und 153 Millionen Visits zählt StudiVZ zu den derzeit am stärksten genutzten deutschen Online-Netzwerken. CEO Marcus Riecke hat weitere Pläne: So wird StudiVZ in Kürze eine Plattform oberhalb von StudiVZ und SchülerVZ einrichten. „Die neue Marke richtet sich an alle Freunde der StudiVZ-Nutzer, die nicht mehr studieren oder gar nicht studiert haben“, so Riecke gegenüber Kongressveranstalter IIR. Auf dem Web 2.0-Kongress spricht der CTO von StudiVZ, Dennis Bemmann, über den Aufbau eines sozialen Netzwerks.

Amazon.com wird oft angeführt als einer der Wegbereiter des Web 2.0: Mit seiner Idee, die Kunden Produktempfehlungen schreiben zu lassen, zählte der Onlinebuchhändler zu den Ersten, die nutzergenerierte Inhalte ermöglichten. Der CTO von Amazon, Dr. Werner Vogels, ist davon überzeugt, dass das „One-size-fits-all“-Paradigma ausgedient habe. Wie er im Herbst 2007 in einem Gastbeitrag an der Universität Wien erklärte, sei bei Amazon.com längst eine Vielzahl von Systemen im Einsatz, wobei jedes einzelne für spezielle Aufgaben optimiert worden sei. Auf dem Web 2.0-Kongress erläutert der Experte Web Scale Computing und On-Demand-Ressourcenmanagement.

Neben dem Marketing sind auch die Mitarbeiterkommunikation und die Unternehmens-IT von den neuen Tendenzen im Internet betroffen: Wie die Computerwoche berichtet, würden sich Firmen künftig von den bisher statischen Sites mit wenigen Möglichkeiten der Benutzerinteraktion verabschieden und zunehmend offene und kommunikative Anwendungen implementieren. Schon heute erwarteten manche Angestellte an ihren Arbeits-PCs ähnliche Gestaltungsfreiheiten und Anwendungen, wie sie sie vom öffentlichen Internet kennen (Computerwoche, 19.12.2007).

Über ein firmeninternes Wiki ermöglicht zum Beispiel die Fraport AG ihren Mitarbeitern, Wissen über das Unternehmen und über das Thema Luftverkehr zu sammeln und auszutauschen. Mehr als 300 Nutzer haben sich seit dem Start im Jahr 2007 als Autoren angemeldet und seither gemeinsam über 1 000 Artikel geschrieben. Helmut Sins von Fraport wird das Skywiki auf dem Kongress anhand einer Live-Demonstration vorstellen und die optimale Vorgehensweise bei der Einführung eines Wikis erläutern.

Auch in der Automobilbranche hat das Web 2.0 Einzug gehalten: Vor drei Monaten startete Daimler seinen ersten Unternehmensblog. Der Autokonzern reagiere damit auf das große Interesse an seinen Produkten, wie Uwe Knaus, der Leiter des Blogs, gegenüber dem Handelsblatt feststellte: „Auf unserem Blog bekommt Daimler ein Gesicht.“ In den ersten drei Wochen habe der Daimler-Blog mehr als 60 000 Seitenabrufe gezählt, „obwohl wir keine Werbetrommel gerührt haben.“ (Handelsblatt 16.11.07) Knaus wird auf dem Web 2.0-Kongress über das Ziel des Blogs, die Prozesse, die Resonanz und die Erfahrungen berichten.

Auch Siemens, Sixt und SAP werden darüber sprechen, wie sie Web 2.0-Anwendungen in ihrer Kommunikation verankert haben.

Veranstaltungsort: Wiesbaden
Datum: 16.04.2008 -17.04.2008
Kosten: € 1.895,-
Web: www.web2.0-kongress.de