In dem heutigen Usabilitycheck haben wir uns zara.com, einen klassischen Online Shop, genauer angesehen. Dieser ist ansprechend gestaltet und bewirbt seine Mode mit hochwertigen Bildern. Die Fotos können gezoomt werden und es ist möglich die Ansicht zu ändern und sich die Vorder- und Rückseite der Kleidungstücke anzeigen zu lassen.
Die Übersichtlichkeit der Navigation leidet etwas unter dem Design, da zum Teil wenig kontrastreiche Farben gewählt wurden. Im LOOKBOOK liegt die Navigation sogar über dem Bild, was den User irritieren kann. Zudem könnte der User annehmen, dass die Seite beschädigt ist. Solche Fehler wirken schnell unseriös.
Die Filtermöglichkeiten beschränken sich in jeder Kategorie auf „Merkmal„, „Farbe„, „Größe“ und „Preis“ und bieten daher kein innovatives Shopping Erlebnis. Unter der Kategorie „Merkmal“ verbirgt sich in der „Damen-Mäntel-Kollektion“ sogar dreimal der Begriff „Jacke“. Hier wird der Unterschied nicht eindeutig klar.
Die Breadcrumb der Seite unterscheidet zwischen „Kollektion“ und „Mäntel„. Aber dadurch, dass es beim Klicken keine Veränderung gibt, entsteht Verwirrung.
Der Bestellprozess gestaltet sich aufgrund des unklaren Wordings schwierig. „Bestellung bearbeiten“ lässt eher darauf schließen, dass Angaben im Warenkorb gelöscht oder geändert werden können, nicht aber, dass es hier zum Bestellprozess geht. Beim Klicken von „In den Einkaufskorb“ wird der Artikel in der Warenkorb gelegt, jedoch erhält der User keinen expliziten Hinweis, lediglich der leicht zu übersehende Einkaufskorb füllt sich.
Um die Ware nun tatsächlich kaufen zu können, muss der User sich „Ausweisen“ oder sich als „Benutzer“ anmelden. Unter „Ich möchte BENUTZER bei zara.com werden“ kann der User sich registrieren. Aber was genau soll das heißen? Auch hier ist das Wording sehr missverständlich. Die Auflösung: Über das Benutzerformular kann der Nutzer sich anmelden, ausweisen bedeutet, dass ein schon angemeldeter Nutzer sich einloggen kann.
Fazit
Zara.com hat, wie so viele andere Websites, ein nicht ganz klares Wording. Allein durch die Optimierung der Begriffe könnte zara.com die Joy of Use bereits entscheidend verbessern. Um ein ansprechendes zielführendes Wording zu erstellen, ist es wichtig die Bedürfnisse der User zu kennen. Das Erstellen von Personas, die eine spezifische Anwendergruppe skizzieren, bietet eine hervorragende Möglichkeit für Webseitenbetreiber, zielgruppenspezifisch zu agieren und die Wünsche der potenziellen Kunden kontinuierlich zu berücksichtigen.
Wir möchten mit der Usabilitycheck-Artikelserie Hürden bei Websites aufdecken, deren Behebung schnell zu einer besseren User Experience führt. Der Online-Shop zara.com besitzt gerade im Wording – wie auch viele andere Shops – noch eine Menge Optimierungspotenzial.