Festplattenrecorder und mobile TV-Geräte werden die Fernsehgewohnheiten massiv verändern. Das alte Bild vom Stubenhocker, der sich berieseln lässt wird bald passé sein, prognostizieren Experten.

(pte.at) Der TV-Konsument der Zukunft sucht gezielt nach Information und Unterhaltung, zeichnet diese auf und kann sie auch unterwegs konsumieren. Auch die Quoten-Messmethoden passen sich nun an diesen Trend an. Nielsen Media Research will im Dezember dieses Jahres beginnen, die Sehgewohnheiten in die Daten einzurechnen. Im Rahmen der Digital Media and Entertainment Expo in Los Angeles haben Experten vergangene Woche die neuen Trends diskutiert.

„Bisher hat man angenommen, dass klassische Fernsehzuseher passive Konsumenten sind, der PC-User soll im Gegensatz dazu aktiver sein und gezielt nach Information sucht. Diese Bilder verschmelzen nun durch die Möglichkeiten der Festeplattenrecorder“, meint TiVo-CEO Tom Rogers. ABC würde sich um das traditionelle Verhältnis zwischen Sender und Zuseher sorgen, sagt Anne Sweeney, Vorsitzende von Disney-ABC. Der US-Sender reagiert, in dem er die Serien „Desperate Housewives“ und „Lost“ über iTunes zum Download anbietet.

Das Marktforschungsinstitut Nielsen Media Research, das in den USA die Zuseherzahlen ermittelt, reagiert nun auf die veränderten Sehgewohnheiten. Ab 26. Dezember sollen neben Umfrageergebnissen und den Daten der Nielsen-Boxes, dem US-Pendant zum Teletest-Gerät und GfK-Meter, auch berücksichtigt werden, wie und wann Sendungen zeitversetzt gesehen werden. Bis die breite Masse der Konsumenten die neuen Fernseh-Möglichkeiten wahrnimmt, werde es jedoch noch Jahre dauern, ist sich die Branche einig.