Das kalifornische Start-up Cuil hat heute seine gleichnamige Suchmaschine vorgestellt und den etablierten Suchangeboten den Kampf angesagt. Über 120 Mrd. Webseiten erfasst Cuil dem Unternehmen zufolge und habe damit den mit Abstand größten Index auf dem Suchmarkt.

(pte.at) Statt auf Linkanalyse und Rankings setzt Cuil auf eine genauere Analyse des Inhalts von Webseiten. Die Popularität einer Webseite sei nicht primär ausschlaggebend für die Reihung der Ergebnisse, so das Unternehmen. Stattdessen werde der Kontext von Seiten in Bezug zu Suchanfragen gesetzt, um die Ausgabe der Suchergebnisse zu organisieren. Zur Präsentation der Ergebnisse setzt Cuil statt auf eine Linkliste auf ein Magazin-artiges Layout mit längeren Exzerpten aus Webseiten, die in vielen Fällen um Bilder ergänzt werden. Weiters werden – speziell bei eher breit gefassten Anfragen – Ergebnisse in Kategorien zusammengefasst und auch Vorschläge zur weiteren Eingrenzung der Suchparameter gemacht. Ein weiterer Faktor, in dem sich Cuil der Konkurrenz überlegen sieht, ist die Zahl der indizierten Webseiten. 120 Mrd. Seiten seien mehr als dreimal so viel wie bei irgendeiner anderen Suchmaschine.

Konkurrenz für Cuil könnte von Powerset kommen, das im Mai dieses Jahres als erstes Produkt eine semantische Suche in Wikipedia vorgestellt hatte. Das Konzept soll in weiterer Folge breiter umgesetzt werden. Die Anfang Juli angekündigte Übernahme durch Microsoft könnte das sogar erleichtern, glaubt Mark Johnson, Product Manager bei Powerset. Powerset habe nun die Möglichkeit, auf die Ressourcen von Microsofts Live-Search-Team zuzugreifen.