Bei der nächsten Session „The Impact of Mobile on Social“ tauschten sich Unternehmen wie Telefonica, New Media Age und Jam darüber aus, welche Rolle der wachsende Mobile Bereich haben wird. In UK werden bisher 55,8% Smartphones verwendet; das sind 28 Millionen mobile Nutzer. Insgesamt gibt es weltweit 543 Millionen Mobile Nutzer, von denen 2/3 aus UK stammen.
Zu den aktuellen Gewinnern im mobilen Bereich sieht die kleine Runde Google, Apple, Tablets, Telefonanbieter und jene, die einfache Lösungen bieten, das Internet mobil zu nutzen. Das Wachstum bei der Nutzung von Tablets zu Hause ist mittlerweile stark angestiegen. Während der Olympischen Spiele beispielsweise ging die Nutzerzahl in UK ab 18 Uhr stark nach oben.
Aber auch Apps wie Shazam oder die Nike+ Running App werden immer stärker genutzt. Wie die mobile Zukunft aussehen könnte, ist natürlich nur spekulativ, Ideen gingen in die Richtung des veränderten Inhaltes, mehr longtime Videos und Werbung und die Möglichkeit über die schnelle mobile Verbindung mit neuen Leuten in den Kontakt zu treten.
Bei der Session „Being an OG – Facebook Open Graph Workshop“ veranstaltet von Gruvi Ltd. ging es um allgemeine Informationen zur (Aus-)Nutzung der verschiedenen Open Graph Daten. Die Kommunikation basierend auf dem Open Graph sowie das Tracking mit dem Open Graph. Vertreten zu dem Thema waren u. a. das Unternehmen Trufflnet, MTM London, Sotrender. In kleinen Gruppen wurden dann anhand von Beispielen Ideen entwickelt, bei welchen eine Open Graph basierte App gebastelt werden sollte. Ich habe mit meiner Gruppe eine Beispiel App für die britische Pop Band „One Direction“ gebaut. One Direction scheinen in England nur bei den Teenies beliebt zu sein – die ursprüngliche Idee war eine App zu gestalten, in der man die einzelnen Bandmitglieder „punshen“ konnte. Man hat sich dann doch auf die Pro-One Direction Seite geschlagen.
Die interessanteste Session war allerdings „Did London 2012 win Social Olympics Gold” am 26. September 2012. Neben der Location im 28. Stock des Milbank Tower in London waren, neben den Unternehmen Britisch Airways, BBC, Tamar und Cadbury, zwei Olympioniken des Team GB; Pete Reed (Rudern / Vierer) und Anna Watkins (Rudern / Doppelzweier), inklusive ihren Goldmedaillen, in der Runde vertreten.
Zunächst gab es einige interessante Facts zu Twitter und Facebook und deren Nutzerdaten während der Olympischen Spiele 2008 in Beijing und vergleichend London 2012.
Twitter
Beijing 2008 1,1 Millionen Tweets/Tag | London 2012 340 Millionen Tweets/Tag
London 2012 2.360 Tweets/Sek. | Superbowl 2012 12.000 Tweets/Sek.
Facebook
Die Seite vom Team GB hat über 1 Millionen Fans und der Top Post während der Olympischen Spiele erzielte 909.915 Likes.
Die beiden Olympioniken wurden zudem von dem Social Media Manager des Team GB begleitet. Er gewährte einige Einblicke in die Vorgehensweise und das Handling mit den Sportlern im Umgang mit Social Media.
Pete Reed erzählte, dass er kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele seinen Twitter Account sperren bzw. löschen wollte, da er bis dahin wenig Berührungspunkte mit Social Media hatte. Bei Anna Watkins sah es etwas anders aus – sie war vorher schon aktiv bei Facebook und Twitter unterwegs. Sie war jedes Mal überwältigt von den Reaktionen der Fans.
Ein weiteres Highlight für die Zuschauer war wohl der Moment, in dem die beiden Sportler wie selbstverständlich ihre Medaillen im Publikum herum reichten.
Der Social Media Manager erzählte, dass die meisten Inhalte von den Sportlern selber kommen sollten und auch kamen, dass das Social Media Team aber auch Content vorbereitet hatte, um im Falle des Falles Inhalte ausspielen zu können. Interessant war zu hören, dass nicht die erfolgreichsten Sportler auch die beliebtesten auf Facebook oder Twitter waren, sondern tatsächlich zum Teil auch die Sportler, die gar keine Medaille gewannen. Grundsätzliche Maxime die es zu beachten galt im Umgang mit Facebook und Twitter: Twittert und schreibt nur das, womit ihr euch wohlfühlt und wie ihr gesehen werden wollt.
Für die Briten waren die Olympischen Spiele wohl um einiges intensiver als für uns in Deutschland. Mal sehen was bei den kommenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 im Bereich Social Media geschehen wird.
Fazit zur Social Media Week in London 2012
Tolle Locations, interessante Themenaufbereitung – leider viel zu viel Sessions an einem Tag, als das man sie wirklich alle besuchen kann. Die technische Ausstattung war bei jeder Location top (Stromnutzungsmöglichkeiten, Wlan, Betreuung). Da viele Sessions auch live per Stream verfolgt werden konnten, unterlagen viele Austauschrunden einer strengen Organisation und Moderation, was das dem ganzen eine professionelle und angenehme Stimmung verliehen hat.
Grundsätzlich ist es wie auch bei Sessions und Austauschrunden bei uns – sich komplett hinter die Karten will sich niemand gucken lassen. Das Erfolgsrezept für den ROI scheint auch in England noch nicht wirklich gefunden zu sein und Google+ ist, mit Ausnahme von einigen Unternehmen, noch nicht angekommen.
Was man jedoch aus Gesprächen heraushören konnte: Die Engländer haben eine weitaus offenere Einstellung zu den Social Media als es in Deutschland der Fall ist. Facebook und Twitter sind viel stärker im Alltag eingebunden und werden ganz anders genutzt als in Deutschland. Daher sieht das Community Management auch etwas offener aus als es z. T. auf deutschen Unternehmensseiten aussieht.
Ich bin gespannt, welche Themen 2013 auf der Agenda der Social Media Week stehen werden. Weitere Inhalte sind auch auf http://www.socialmediaweek.com zu finden. Zu einigen Sessions sind die LiveStreams noch verfügbar.
Ich hätte ja nicht gedacht, dass es so viele Menschen sind, die aus UK kommen, die am meisten mobile Handys verwenden! Interessanter Artikel! Danke für den tollen Beitrag!=) LG