Bei Google+ tut sich immer mehr und mittlerweile werden fast täglich neue Features ausgerollt. Ein tolles Feature, das es schon jetzt gibt und das sich mittlerweile etabliert hat, ist der Google+ Hangout (On Air).
Ursprünglich schon kurz nach dem Launch als integraler Bestandteil von Google+ gestartet, sind die Hangouts (On Air) mittlerweile fast ein „Killerfeature“. Konkurrent Facebook hat Ähnliches zwar im Portfolio – dort wird der Videochat aber meines Wissens eher rudimentär bis gar nicht genutzt.
Mit „On Air“ lernten die Google+ Hangouts laufen. Seitdem kann man mit einem Hangout nicht nur via Google+ senden. Gleichzeitig läuft er auch bei YouTube (wenn man dort ebenfalls aktiv ist) und via HTML Codeschnipsel auf jeder beliebigen Website.
Das eröffnet komplett neue Möglichkeiten und versetzt grundsätzlich jeden in die Lage, sein eigenes TV Studio zu betreiben und die Welt zu informieren. Zwar können auch bei einem Google+ Hangout On Air „nur“ 10 Personen miteinander kommunizieren. Alle anderen können aber live zuschauen und sich das Ergebnis auch später noch angucken, weil alles aufgezeichnet und gespeichert wird – wenn man das will.
Vor allem für Firmen und Unternehmen ergeben sich hier fantastische Möglichkeiten, potenzielle und bestehende Kunden zu erreichen.
Wie aber wird der eigene Google+ Hangout On Air zum Erfolg? Mit den richtigen Inhalten, natürlich. Aber auch andere Punkte müssen berücksichtigt werden und ein paar davon möchte ich an dieser Stelle präsentieren:
1. Einleitung und Abspann
Es ist bei einem Google+ Hangout On Air sinnvoll, mit einer Einleitung und einem Abspann zu arbeiten. Das ist schnell erledigt und kann im Laufe der Zeit dafür sorgen, dass man, sofern man öfter auf Sendung geht, einen Wiedererkennungswert erzeugt. So wird der eigene Google+ Hangout On Air nach und nach zur Marke.
2. Freundliche Atmosphäre schaffen
Als Initiator eines Google+ Hangout On Air muss man sich vor Aufgen führen, dass man das Heft in der Hand hat. Deswegen orientieren sich andere Teilnehmer daran, wie man sich selbst verhält. Für den „Moderator“ heißt das: Angemessen gekleidet sein, ein freundliches Gesicht machen, eventuell für passende Gegenstände sorgen, die das Bild auflockern – und generell an den Hintergrund denken!
Wichtig auch: möglichst deutlich sprechen und einen Stuhl besorgen, der nicht wackelt oder sich drehen kann! Ansonsten wird man schnell verleitet, herumzuzappeln – vor allem dann, wenn man nervös ist.
3. Licht und Ton optimieren
Zur Atmosphäre gehört auf jeden Fall das Licht. Das Licht ist oft fast wichtiger als der Ton, weil das Auge eben sehr stark auf visuelle Reize reagiert. Sieht man auf dem Bildschirm nichts oder ist die Person ungünstig an- oder ausgeleuchtet, dann wird die Qualität auf darunter leiden.
Gleiches gilt für den Ton. Es ist sinnvoll, sich ein Mindestmaß an technischem Qualitätsgerät zuzulegen. Podcaster kennen die Thematik: ist der Ton nicht gut, dann fällt das Zuhören schwer und man schaltet schnell wieder ab.
4. Content is King
Auch bei einem Google+ Hangout On Air kommt es in erster Linie auf den Inhalt an. Das sogar noch mehr, als wenn es sich um einen Blogpost oder einen sonstigen Artikel im Web handelt. Bei einem Artikel können Leser gegebenenfalls auch unterbrechen und dann später weiterlesen. Bei einem Google+ Hangout On Air ist das, während er stattfindet, nicht möglich.
Die Vorbereitung ist also wichtig. Natürlich – es soll sich eine Diskussion entwickeln, deswegen hat man im besten Fall 9 andere Teilnehmer. Trotzdem sollte man vorher wissen, worüber man reden will. Es schadet nicht, sich ein kurzes „Drehbuch“ zu erstellen, in dem die wichtigsten Punkte enthalten sind.
So vergisst man keine Themen, die man selbst ansprechen wollte und kann so einen roten Faden in den Google+ Hangout On Air bringen.
Und selbstverständlich sollte das, worüber man im Hangout sprechen will, auch interessant sein und genug Stoff für eine gute Diskussion bieten.
5. Authentizität und Respekt
Ein packender Hangout On Air bei Google+ lebt von den Inhalten. Er lebt aber zu einem extrem großen Teil auch von den Teilnehmern und vom Moderator (also der Person, die den Hangout verantwortet). Will man sinnvolle Diskussionen führen und sich auf fachlicher Ebene gut austauschen, dann muss man seine Gesprächsteilnehmer respektieren.
Gleiches gilt in abgewandelter Form auch für sich selbst: ist man authentisch, dann entsteht eine professionelle Atmosphäre, die sich auf alle teilnehmenden Personen auswirkt. Diese Authentizität und somit auch die Professionalität sorgt dann dafür, dass der Hangout auf einem hohen Niveau stattfindet.
Wenn man es schafft, tolle Inhalte authentisch zu präsentieren und sich daraus eine spannende Diskussion entwickelt, dann muss auch der Hangout an sich vom Design nicht perfekt sein. Wichtiger ist es, die richtigen Leute mit gutem Content zu erreichen und sich selbst als Spezialist zu positionieren.
Spannend bleibt die Frage, wie die rechtliche Situation bzgl. Hangouts on air und der Notwendigkeit einer Rundfunklizenz aktuell ist. Gibt es da etwas Neues? Viele Grüße Christoph Weltmann
[…] Sinnvolle Tipps für einen gelungenen Google+ Hangout (On Air) (Björn Tantau, 15.01.2013) […]
Hallo Christoph,
wenn eine fertige Sendung (aufgezeichneter Hangout on Air) bei YouTube hochgeladen wird, werden unabhängig von der (theoretischen) Reichweite keine Gebühren fällig, also auch keine Rundfunklizenz. Erreicht man aber bei dem Hangout on Air mehr als 501 Perseonen, während er stattfindet, dann ist die Lizenz rein theoretisch notwendig. Es kann sich hier aber auch noch was ändern, 100%ig genau ist das aktuell sehr schwer zu sagen.
Herzlichen Gruß
Björn
[…] Sinnvolle Tipps für einen gelungenen Google+ Hangout (On Air) (Björn Tantau, 15.01.2013) […]