Das Thema Outsourcing erreicht nun auch die Online-Werbewelt. Zunehmend mehr große US-Agenturen lagern die Produktion von Kampagnen in Billigländer wie Bulgarien oder Costa Rica aus.

(pte.at) Die Kreativarbeit sowie alle wichtigen Entscheidungen liegen zwar weiterhin in den Händen der Werberiesen, die mit internationalen Konzernen wie General Motors oder Microsoft arbeiten. Die „grobe“ Arbeit allerdings wird an kleinere ausländische Firmen weitergegeben. Dabei zahlen die Agenturen zwischen 20 und 50 Prozent weniger als dieselbe Arbeit beispielsweise innerhalb der USA kosten würde, berichtet das Wall Street Journal. Zwischen den auftraggebenden Unternehmen und den Firmen im Ausland besteht zumeist überhaupt kein Kontakt.

Ein Unternehmen, das von dem Outsourcing-Trend bereits profitiert hat, ist AvVenta Worldwide mit Sitz in Costa Rica. AvVenta zählt inzwischen 415 Angestellte und beschäftigt Leute rund um den Globus – unter anderem in Kiew und London. Die US-Online-Marketingfirma Digitas, inzwischen aufgekauft von der Publicis Gruppe, hat mittlerweile sogar ein Produktionsunternehmen ins Leben gerufen, das all ihre Outsourcing-Aktivitäten managt. Prodigious arbeitet unter anderem auch mit AvVenta sowie der bulgarischen Firma Stanga zusammen.

Das Outsourcing bringt jedoch auch einige Schwierigkeiten mit sich. So erschwert die Entfernung zu den Firmen in den Billigländern auch die interne Kommunikation. Außerdem wurden bislang kreative Arbeit und Produktion meist unter einem Dach gemeinsam umgesetzt. Diese beiden Bereiche voneinander zu trennen, bedarf einer neuen Zugangsweise, die von den Agenturen erst gelernt werden muss. Die Auslagerungsfirmen ihrerseits wiederum dürften Schwierigkeiten damit haben, sich abseits der reinen Produktionsarbeit in der Werbewelt zu etablieren.