Die SEO-Szene befindet sich, so sehr wie schon lange nicht mehr, in heller Aufregung wegen des PR-Downgrades. Ich bin gerade auf einem ziemlich langen Flug und habe noch etwas Akkulaufzeit übrig, also schreibe ich auch hier mal wieder meine Meinung auf.

Neben dem vielen Gejammer hat Johannes Beus mal wieder als einer der wenigen eine professionelle Meinung und Analyse zum Thema, der ich mich nur anschließen kann.

SEO-relevante Links zu kaufen ist Manipulation der Google-Rankings. Das abzustreiten ist lächerlich. Google bekämpft es zu Recht und aus gutem Grund. Und Google hat Erfolg: Das System ist in den letzten Jahren kontinuierlich schwieriger zu beeinflussen geworden. Das ist gut für den suchenden User, der ein qualitativ gutes Suchergebnis bekommt, und somit auch langfristig erfolgsfördernd für Google.
Nicht zuletzt auch deswegen, weil durch Aktionen wie dieses PR-Downgrade immer mehr Leute Angst bekommen vor dem Linkverkaufen. Und das bedeutet ganz klar einen höheren Linkbuying-Aufwand und damit genau das, was Google erreichen will.

Auch wenn es nach den jetzt wohl bald wegfallenden Footerlinks immer noch Alternativen, wie im Fließtext eingebaute Links geben wird: Das Linkbuying wird damit immer aufwändiger und das ist genau das, was Google erreichen will.

Mehr Aufwand = mehr Kosten = weniger Profitabilität für SEO-getriebene Projekte = langfristig weniger davon.

Irgendwann greift für die jetzt als Alternative gehypten in den Texten eingebetteten Links übrigens auch, jedenfalls in Deutschland, der Gebot der Trennung von Werbung und redaktionellem Inhalt. Wenigstens die halbwegs professionellen Medien in Deutschland können sich nicht leisten, ungekennzeichnet bezahlte Links in redaktionelle Texte einzubauen.

Früher reichten eine handvoll eingehende Links und gutes Onpage-SEO, um umfangreiche Seiten im Google-Index zu platzieren. Heute ist Onpage keine Zauberei mehr und sehr weit verbreitet. In dieser Situation entscheidet die Linkstruktur, wodurch der Linkaufbau heute die klare Hauptaufgabe der SEOs geworden ist. Und ich sehe auch nicht, dass sich das in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird.

Gewinnen wird meiner Meinung nach der kreativste: Derjenige, der es schafft, in großen Mengen Seitenbetreiber zu motivieren, seine Seiten freiwillig zu verlinken.

So, jetzt geht an die frische Luft und denkt nach, wie ihr das schafft. 😉