Im ersten Teil der Artikelserie wurden Möglichkeiten aufgezeigt, seine Besucher näher zu analysieren und erste Berichte erläutert, mit denen sich Optimierungspotentiale von Webseiten erkennen lassen. Im zweiten Teil geht es weiter in der Rubrik „Content“ in Google Analytics:

Eine sehr hilfreiche Auswertungsmöglichkeit ist der Bereich „Site Search“. Dieser ermöglicht es, sich die Suchbegriffe anzeigen zu lassen, nach denen die Nutzer suchen. Hier versteckt sich großes Optimierungspotential. Sind Nutzer mit den Suchergebnissen zufrieden und werden fündig, kommen sie auch gern wieder. Eine funktionale Suchfunktion und relevante Suchergebnisseiten sind essentiell für eine gute User Experience und damit letztendlich für gute Conversion Rates.

Man sollte zunächst prüfen, nach welchen Begriffen am Häufigsten gesucht wird und wie relevant die ausgespielten Ergebnisse dazu sind. Interessant sind auch die Angaben, wie viel Prozent der Nutzer ihre Suche verfeinert haben, wie lange sie die Suche genutzt haben, in welcher Tiefe und wie viel Prozent Ausstiege es pro Suchanfrage gab. Sollten zu den gesuchten Begriffen keine Ergebnisse verfügbar sein, empfiehlt es sich Seiten mit ähnlichen Themen oder Produkten anzubieten, „Das könnte Sie auch interessieren“ oder weiterführende Links zu verwenden, um den Nutzer nicht ins Leere zu schicken und somit einen Abbruch sowie Verlassen der Website herauszufordern.

Micro-Conversions mit Event Tracking messen

Mit Hilfe des Ereignis-Trackings lässt sich der Erfolg von Landingpages ermitteln, indem es möglich ist, Klicks auf Buttons bzw. Links zu tracken. Dies kann beispielsweise auf Seiten verwendet werden, auf denen die Nutzer sich ein Pdf downloaden, ein Video ansehen oder tiefer in die Seite einsteigen sollen, also klassische Micro-Conversions ausführen. Das Event Tracking ist einfach einzurichten: man fügt lediglich einen Trackingcode zu dem ausgeführten Link hinzu. Hier ein Beispiel für den Klick auf den Play-Button eines Videos:

Beispiel für Event Tracking

Beispiel für Event Tracking

Aber nicht nur der Play-Button lässt sich tracken, sondern auch beispielsweise der Pause- und Stop-Button. Auf diese Weise kann man feststellen, wie die Nutzer mit dem Video interagieren und ob man damit das gewünschte Ziel erreicht. Verwendet man beispielsweise ein 2-minütiges Video, in dem das Unternehmen und seine Leistungen dargestellt werden, stellt aber mit Hilfe von Event Tracking fest, dass die meisten Nutzer bereits nach 20 Sekunden das Video stoppen, hat man sein Ziel höchstwahrscheinlich verfehlt. Ereignis-Tracking oder Event Tracking ist also eine hervorragende Methode, den Erfolg von Landingpages und Micro-Conversions zu bewerten, den man nicht mit Hilfe einer Trichteranalyse visualisieren oder mit den Filtermöglichkeiten in Google Analytics belegen kann.

A/B-Testing – schnell und unkompliziert

Seit Kurzem ist der ehemalige „Google Website Optimizer“ in Google Analytics integriert und unter „Tests“ zu finden.

Tests in Google Analytics

Tests in Google Analytics

Leider ist dieser im Gegensatz zu vorher nur auf A/B-Tests beschränkt. Mit diesen kann man entweder im Design völlig verschiedene Varianten testen oder ähnliche Designs wählen, welche sich lediglich in einem Seitenelement unterscheiden. Multivariate Tests, mit denen einzelne Elemente innerhalb einer Seite getestet und verschiedenartig kombiniert werden können, sind nicht möglich. Dennoch hat man bei den Tests in Google Analytics den Vorteil, dass diese schnell und unkompliziert eingerichtet sind.

Zuerst muss man entscheiden, welche Seite man testen bzw. optimieren will. Dies hat man zuvor beispielsweise mit Hilfe der Zielseiten und deren Absprungraten herausgefunden. Anschließend erstellt man verschiedene Varianten der zu testenden Seite und läd die URLs unter „Tests“ hoch. Weiterhin muss festgelegt werden, welche Ziele mit dem Test erreicht werden sollen, also welche Ziel-Conversion man verbessern will. Dann startet man den Test und wertet die Ergebnisse zu gegebener Zeit aus.

Wohin klicken die Nutzer und was sehen sie?

Eine weitere Analysemöglichkeit, die es noch nicht lange in Google Analytics gibt, ist die In-Page-Analyse. Mit ihr lassen sich klickstarke Bereiche auf der Startseite erkennen, d.h. auf welche Bereiche und Links klicken die Nutzer prozentual am meisten. Damit kann man beispielsweise erkennen, ob die Navigation entsprechend der Userinteressen angeordnet ist. Dies funktioniert aber nicht nur mit den Klicks, man kann auch Transaktionen, Umsatz, Zielwert und die angelegten Ziele auswählen. So findet man zum Beispiel heraus, dass zwar viele Nutzer sich für Kategorie A interessieren und diese in der Navigation anklicken, die meisten Conversions jedoch über Kategorie B generiert werden. Neben der reinen Prozentangabe lassen sich die Bereiche auch farblich hervorheben, sodass sich noch schneller Unterschiede erkennen lassen.

Ein weiteres Feature ist die Browsergröße. Hierbei lässt sich ermitteln, welche Bereiche der Seite wie viel Prozent der Nutzer sehen und ob wichtige Elemente vielleicht nur von einer Minderheit der Nutzer wahrgenommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Browsergrößen ist es auch möglich mit Hilfe der Segmente sich lediglich die Zugriffe von Mobilgeräten anzeigen zu lassen. Zudem kann man sein eigenes Seitenlayout (links, mittig, rechts) entsprechend einstellen. Die In-Page-Analyse ist folglich eine ebenso nützliche Auswertungsmöglichkeit für die Erkennung von Optimierungspotentialen.

Zwischenfazit

Google Analytics bietet als kostenfreies Tool eine Menge von Analysen, die bei der Conversion Optimierung nützlich sind. Dabei wurden in diesem Artikel lediglich ausgewählte Funktionen aus der Rubrik „Content“ erläutert. Die separate Rubrik „Conversions“ und deren Analysefunktionen werden im letzten Teil der Artikelserie näher betrachtet.