Mit positiven Signalen für die Internet-Branche ist am Mittwoch die Fachmesse online-marketing-düsseldorf 2002 zu Ende gegangen. 1700 Besucher informierten sich in Düsseldorf über aktuelle Themen des digitalen Marketing und über verschiedene Aspekte der Online-Werbung.
Nach Auffassung von Messeveranstalter Igendo International war die Messe ein „voller Erfolg“. „Mit mehr Teilnehmern als im Vorfeld erwartet, einer ausgebuchten Ausstellungsfläche und Kongressvorträgen auf höchstem Niveau hat die online-marketing-duesseldorf als führende Fachmesse für Werbung und Marketing via Internet Akzente gesetzt. Der neue Termin im Oktober und das Veranstaltungskonzept einer Kongressmesse sind voll akzeptiert worden“, resümierte Gerald Böse, Geschäftsführer der Igedo International GmbH. Unter dem Motto „Neue Impulse für den Marketing-Mix“ informierten sich an den beiden Messe- und Kongresstagen in der Düsseldorfer Rheinterrasse Media- und Marketing-Entscheider über Marketinglösungen und die aktuellsten Trends der Branche.
Omid Kordestani, Senior Vice President von Google Inc., verglich in seiner Eröffnungs-Keynote die aktuelle Situation des Online-Werbemarktes mit der Situation der Eisenbahn Ende des 19 Jahrhunderts: Dem rasanten Wachstum folgte eine Depression. Kordestani: „Nur drei Jahre später gab einen so starken Aufschwung, dass man erstmals den Begriff Boom verwendete. Diese zweite Boom-Phase steht dem Internet noch bevor.“
Dass die Online-Werbung realistisch optimistisch in die Zukunft blicken kann, belegen die Ergebnisse einer Studie der Universität Mannheim, die Prof. Dr. Hans H. Bauer auf der omd 2002 präsentierte. Die Untersuchung erhob Entscheidungskriterien für den Einsatz von Online-Marketing bei über 200 werbetreibenden Unternehmen. Demnach wollen 65 Prozent der befragten Unternehmen ihr Budget für Online-Werbung künftig aufstocken, nur drei Prozent wollen weniger ausgeben. Langfristig, so die Aussage der Studie, werde der Anteil der Online-Werbung von derzeit ein bis zwei Prozent auf fünf bis zehn Prozent steigen. Ein weiteres Ergebnis: In Branchen wie beispielsweise der Automobilindustrie wird sich die Nutzung des Internets für Marketing-Aktivitäten überdurchschnittlich stark durchsetzen.
Auch Ralf Maltzen, Leitung E-Commerce Vertrieb bei Volkswagen, bestätigte dies: „Am Beispiel der Einführungskampagne für den Touareg hat sich gezeigt, dass die Online-Werbung im Vergleich zu klassischen Maßnahmen sehr effektiv war.“ Und Thorsten Gropp, Geschäftsführer karstadt.de, erläuterte am Beispiel einer aktuellen Crossmedia-Kampagne mit Stern und stern.de: „Online-Werbung wirkt am besten, wenn sie Bestandteil einer umfassenden Crossmedia-Kampagne ist.“ Insgesamt bewiesen die auf der omd 2002 vorgestellten Best-Practice-Beispiele auch von Opodo und Procter & Gamble, dass das Internet in diesen Unternehmen mittlerweile ein integraler Bestandteil der klassischen Kommunikation ist, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Um die Online-Werbung „richtig zum Fliegen zu bringen“, forderte Dr. Jens Uwe Intat, COO/CFO von Lycos Europe, in seiner Keynote eine engere Zusammenarbeit zwischen Internet-Unternehmen und Werbe- sowie Media-Agenturen. Ein wichtiger Punkt sei dabei, den Planungsaufwand durch die Verabschiedung gemeinsamer Standards zu senken.
Einen ersten konkreten Schritt in diese Richtung gaben führende Online-Vermarkter am Eröffnungstag auf der online-marketing-duesseldorf bekannt. Elf Vermarkter verständigten sich auf verbindliche gemeinsame Werbemittel-Standards. Die beschlossene Vereinheitlichung soll Kunden und Agenturen die Produktion und Anlieferung von Online-Werbemitteln erleichtern und einen reibungslosen Ablauf ermöglichen.