Letzte Woche wurden gleich zwei neue Designs innerhalb der Social Kanäle eingeführt. Google+ führte sein neues Design pünktlich vor dem neuen Facebook Newsfeed ein. Mit diesem Schritt entwickelt sich Google+ weiter in die Richtung eines Social Networks mit Fokus auf Bilder und Fotos. Welche Änderungen wurden genau vorgenommen?

Groß, Größer – Google+ Headergrafik

Schaut man sich den „Neuanstrich“ bei Google+ genauer an dann erkennt man schnell, dass Bilder künftig eine gewichtigere Rolle spielen. Für Personen- und Unternehmensseiten sind größere Headergrafiken nutzbar. Zudem sind Profilbild bzw. Avatar von der rechten auf die linke Seite als Kreis gerutscht und integrieren sich platzsparender als zuvor.

Headergrafiken müssen ab jetzt mindestens 480 x 270 Pixel besitzen und können bis zu 2120 x 1192 Pixel groß sein.

Diese Design Änderung dürfte bei Privatpersonen und Seitenbetreibern gleichsam positiv sowie negativ angekommen sein. Vorher konzentrierte sich die Headergrafik mit Texten und Bildern auf den linken Bereich, damit Headerinhalte nicht ungünstig versteckt oder durch das rechts platzierte Profilbild abgeschnitten wurden. Nun kann der vollständige Platz von links nach rechts genutzt werden. Das bedeutet aber auch eine grafische Anpassung.

Wer hat sein Bild schon angepasst?

Bei einigen Privat- und Unternehmensseiten kann man Anpassungen erkennen. Bei Puma wurde die Headergrafik (noch) nicht angepasst. Das Bild konzentriert sich in seiner Einfachhheit auf den linken Bereich der Headergrafik und lässt auf der rechten Seite viel grüne leere Fläche. Das zeigt, dass es wohl noch die alte Grafik ist. Zudem ist das Profilbild direkt auf das Produkt gerutscht. Ich nehme an, eine Änderung wird hier in den kommenden Tagen folgen.

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Auch bei der Süddeutschen Zeitung ist wohl noch keine Anpassung vorgenommen worden. Das Bild ist in der alten Größe zu sehen und das runde Profilbild sitzt unpassend über den Bildinhalten. Zudem wirkt das Bild verpixelt.

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Bei beiden Headergrafiken ist die noch nicht das passende Pixelformat gewählt.

Bei privaten Profilen kann man auch noch alte Profile entdecken. Bei Björn Tantau sieht man die alte Bilderleiste, die zu Schulungs- und Vergleichszwecken derzeit noch aktiviert ist. Auch hier sind die Bilder unscharf und die Headergrafik entspricht nicht dem aktuellen Format.

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Im Vergleich dazu mein eigenes Google+ Profil, bei dem die Headergrafik bereits angepasst ist.

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Ein Nachteil, den die neue Formatvorlage mit sich bringt: es gibt nur noch ein Bild zum Auswählen und hinterlegen. Vor der Überarbeitung war es möglich mehrere Bilder als Grafik zu nutzen, wie beim privaten Profil von Björn Tantau. Auch diese kleine Veränderung dürfte Vor- und Nachteile für Privat- und Unternehmensprofile bieten.

Gemäß dem Motto, „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, kann man sich als Marke oder großes Unternehmen über ein Produktbild oder andere Inhalte aussagekräftig darstellen, mit Emotionen arbeiten oder aktuelle Produkte hervorheben und „bewerben“. Im Folgenden drei Beispiele:

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Bei Nike und Porsche sieht man trotz Anpassung zwei unterschiedliche Headergrafikgrößen. Wie schon beschrieben: die Headergrafik muss mindestens 480 x 270 Pixel besitzen. Sie muss jedoch nicht die volle Pixelgröße von 2120 x 1192 ausfüllen.

Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche empfinden die Headergrafik zu groß, für andere ist es eine gute Möglichkeit, im großen Format einen Eyecatcher zwecks Promotion zu platzieren – ganz klar eine Geschmackssache. Allerdings sollten Unternehmen ihre Headergrafik anpassen, denn auch wenn die alten Bilder automatisch von Google+ angeordnet werden, so dass die Profilgrafik sich einigermaßen dem Bild anpasst, eine Verpixelung ist nie schön anzuschauen (wie im Beispiel von n-tv).

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Weitere Änderungen?

Neben den größeren Headergrafiken ist auch die Rubrik „Über mich“ neu aufbereitet. Der User hat nun die Möglichkeit, in acht Feldern Informationen über sich einzutragen (Motto, Ausbildung, etc.). Wie auch vorher möglich, können die hinterlegten Informationen mit bestimmten Kreisen geteilt oder generell öffentlich dargestellt werden.

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Auf Unternehmensseiten ist der „Über uns“ Bereich inhaltlich unberührt geblieben, allerdings wurden farbliche Akzente durch die Google+ Kreisfarben gesetzt.

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Außerdem können User, die zuvor einen Ort über Google-Local bewertet haben, in dem neu angelegten Bereich „Erfahrungsberichte“ die eigenen Bewertungen einsehen. Man kann die Informationen auch ausblenden, wenn man nicht möchte, dass User und Freunde die Bewertungen sehen.

Welche Vorteile bietet Google+ seinen Usern mit den Änderungen?

Zunächst spricht Google+ mit den grafischen Anpassungen bilderaffine Personen an und will einen Schritt weiter in die Richtung eines sozialen Netzwerkes gehen. Google+ verfolgt Facebook in Bezug auf die weltweiten Zugriffszahlen, allerdings tun sich viele Unternehmen und Privatpersonen, speziell in Deutschland, mit Google+ immer noch schwer. Unter anderem mag dieses an der Darstellung von Inhalten liegen. Durch die Neuerungen bekommen gerade Privatpersonen die Möglichkeit sich und Aktivitäten transparenter und persönlicher darzustellen.

Weiter erkennt man, dass Google seine Produkte noch stärker miteinander verbinden möchte. In dem Bereich „Über mich“ können jetzt die Google+ Local Bewertungen angeschaut werden. Picasa Webalben leiten auf Fotoseiten in Google+ um. Und die Visitenkarten, die beim Aufrufen einer Profilseite erscheinen, wurden überarbeitet.

Fazit: Google+ hat erkannt, dass neben der starken Bewerbung des eigenen Netzwerkes auch die Usability sukzessive angepasst werden muss. Warten wir es ab, welche weiteren Neuerungen in den kommenden Monaten und Jahren geboten werden. Eines ist sicher: es ist immer wieder spannend die Entwicklung eines Netzwerkes live mitzuerleben.