Thomas Kaiser, Gründer der v-Business GmbH, über die Möglichkeiten des Suchmaschinen-Marketings, bezahlte Einträge und Google AdWords.
Thomas Kaiser, geboren 1968, studierte Elektro- und Informationstechnik und Arbeits- und Wirtschaftswissenschaften an der TU München. Während des Studiums gründete er mit 23 Jahren sein erstes Unternehmen. Zunächst auch als Freiberufler tätig entwickelte er unterschiedliche Multimedia-Software, unter anderen auch die Suchmaschinenoptimierungs-Software „RankIt!!“. Anfang 2000 wurde das Unternehmen in eine GmbH umfirmiert und die Dienstleistung mit Top Ten Garantien unter „cyberpromote“ gestartet. Das Unternehmen zählt unter anderem die Commerzbank und Ericsson zu seinen Kunden.
werbeanzeige.de: Herr Kaiser, was versteht man eigentlich genau unter dem Begriff Suchmaschinen-Marketing?
Thomas Kaiser: Eigentlich handelt es sich um einen Oberbegriff zu verschiedenen Formen des Marketing bei Suchmaschinen. Neben der klassischenBanner-Werbung zählt natürlich auch das Thema Suchmaschinenoptimierung dazu sowie einige andere Sonderwerbeformen. Suchmaschinen kann man aber auch noch ganz anders nutzen. Sie sind die wichtigste Anlaufstelle im Internet und damit ein sehr wichtiges Instrument zur Kommunikation mit den (potentiellen) Kunden. Hier werden auch noch Themen wie „virales Marketing“ in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
werbeanzeige.de: Welche Vorteile bietet Suchmaschinen-Marketing gegenüber anderen Marketingmaßnahmen?
Thomas Kaiser: Menschen die suchen, haben ein Bedürfnis, was ich bei vielen anderen Werbeformen erst versuche, zu wecken. Damit habe ich ganz andere Möglichkeiten, Zielgruppen zu definieren und anzusprechen. Aus Sicht der Marketingtheorie ein absoluter Wunschtraum, der hier in Erfüllung geht. Über die Suchbegriffe kann ich noch genauer meine Zielgruppe einkreisen. Das geht derzeit mit keinem anderen Instrument.
Bei der Effizenz der Werbeformen favorisieren wir ganz klar die Optimierung der Platzierungen im redaktionellen Umfeld, weil hiersehr hohe Klickraten möglich sind. Dabei sind natürlich die ersten zehn Platzierungen oberstes Ziel. Wenn wir die Statistiken einiger unserer Kunden ansehen, sieht man eindeutig, dass man ganz erstaunliche Steigerungen mit vergleichsweise geringem Einsatz erreichen kann.
Darüber hinaus sehe ich einer spannenden Zukunft entgegen, denn die Kommunikation im Internet mit der Zielgruppe (und Suchmaschinen sind da ein sehr wichtiges Element) kombiniert mit verschiedenene Medien (Email, Fersehen) bietet noch ungenutzte Potenziale.
werbeanzeige.de: Die großen Suchmaschinen werden mit Einträgen ja nahezu überflutet – lohnt es sich überhaupt noch, am Kampf um die Spitzenpositionen teilzunehmen?
Thomas Kaiser: Ich sage das jetzt aus persönlicher Überzeugung: Wer sich hier eine entsprechend gute Positionierung sicher kann, hat einen sehr entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Egal ob grosses oder kleines Unternehmen, egal welche Branche. Die Frage ist nicht „ob“,sondern „wie“? Hier ist ein optimales „Kosten-/Nutzen“ Verhältnis anzustreben, und das kann man vor allem über die richtige Wahl der Begriffe erreichen. Traffic ist nicht das primäre Ziel, sondern Neukundengewinnung! Klar ist natürlich, dass der Wettbewerbauch hier weiter steigt. Daher ist die Wahl des richtigen Dienstleisters enorm wichtig, um auch langfristig erfolgreich zu sein.
werbeanzeige.de: Darf ich in die Meta-Tags meiner Website auch Produktnamen der Konkurrenz eintragen?
Thomas Kaiser: Dürfen schon, Sie müssen aber mit Konsequenzen rechnen. Schliesslich verbietet die Gesetzgebung dies nicht. Die Rechtsprechung im Bereichdes Marken- und Namesrechts zeigt aber, dass man hier sehr vorsichtig sein sollte. Selbst wer nur ein Produkt eines Herstellers verkauft, verstößt vermeintlich nicht gegen Interessen des Herstellers, der ja an einem Verkauf berechtigtes Interesse hat. Wer aber dann bei der Suche nach diesem Begriff vor der Homepage des Herstellers in den Suchmaschinen auftaucht, bekommt evtl. Ärger mit dem Hersteller.
werbeanzeige.de: Verzeichnisse wie Yahoo und Web.de verlangen für eine schnelle Aufnahme in den Katalog mittlerweile eine Gebühr. Lohnt sich diese Investition oder sollte man besser auf den Eintrag verzichten?
Thomas Kaiser: Dies entscheiden wir im Einzelfall. Wichtig ist zunächst zu definieren, welche Suchbegriffe die Zielgruppe auch wirklich gut ansprechen können. Dann sollte man prüfen, ob man mit diesen Begriffen beider Suche nicht bereits den Bereich des Kataloges verlässt. Wenn man also beispielsweise bei Yahoo die Ergebnisse von Google angezeigt bekommt, kann man sich einen kostenpflichtigen Eintrag im Katalog sparen (vorausgesetzt, man ist bei Google sehr gut platziert).
Wenn man bereits durch die Struktur und den Firmennamen weiss, dass man bei einer Suche wahrscheinlich weit hinten beiden Ergebnissen innerhalb des Kataloges landet, ist das Geld ebenfalls schlecht investiert. In jedem Fall sollte man also einen Experten damit beauftragen. Grundsätzlich sehen wir die Bedeutung von Katalogen als nicht so gross an, denn Google stellt derzeit vieles in den Schatten.
werbeanzeige.de: Im Zusammenhang mit dem Thema Suchmaschinenmarketing wird häufig das „Google AdWords“-Programm genannt. Welche Erfahrung haben Sie mit AdWords gemacht?
Thomas Kaiser: Diese Programme, wie auch die „Sponsored Links“, sind dann sinnvoll, wenn man ein neues Produkt sehr schnell in einen Markt bringen möchte und man es versäumt hat, eine gezielte Optimierung vorab einzuplanen. „AdWords“ ist letztlich nichts anderes wie eine keyword-gestützte Bannerwerbung.
Sobald eine Suchmaschinenoptimierung greift, kann man auf diese Methoden verzichten, denn die Klickraten sind im Vergleich viel geringer und die Kosten langfristig höher. Zumindest sind das die Ergebnisse der Erfahrungen mit unseren Kunden.
werbeanzeige.de: Was unterscheidet seriöses Suchmaschinenmarketing von dem so genannten „Suchmaschinen-Spamming“?
Thomas Kaiser: Diese Frage ist wirklich schwierig, denn hier scheiden sich viele Geister. Es gibt viele „Grauzonen“ in diesem Bereich, daher möchte ich zumindest die klaren Standpunkte aus meiner Sicht verdeutlichen: Wer die Ergebnislisten mit vielen Links zu dem selben Anbieterbelegt, handelt wettbewerbswidrig. Zwar hängt dies auch mit der Qualität einer Suchmaschine zusammen. Man sollte aber im Interesse des Kunden und zum eigenen Schutz so etwas verhindern.
Wer als Suchmaschinen-Betreiber Platzierungen verkauft und nicht kennzeichnet, handelt ebenfalls wettbewerbswidrig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand dagegen vorgeht und solche Dinge unterbindet. Es ist in keinem Fall im Interesse des Nutzers. Und das ist mein Hauptanliegen: Nachfrage und Angebot müssen zusammenpassen. Man muss sicherstellen, dass die angebotenen Informationen auf einer Homepage und die Suchbegriffe aufeinander gut abgestimmt sind.
Solange wir sicher sind, dass die Informationen für den Suchenden auch interessant sind, steigern wir ja die Qualität der Ergebnisse, was ja auch im Interesse der Suchmaschinen ist. Und das ist natürlich auch der Wunsch des Nutzers, was immer im Vordergrund stehen sollte.
werbeanzeige.de: Verraten Sie uns ein paar von den seriösen Tricks? Was muss ich beachten, damit meine Website unter den ersten Suchergebnissen gelistet wird?
Thomas Kaiser: Zunächst muss klar gesagt werde, dass hohe Platzierungen nur dann nützlich sind, wenn auch der Rest stimmt. Der Besucher muss sich also auf der Homepage angesprochen fühlen und sich schnell zurechtfinden können. Verzichten Sie auf Software, auch wenn ich hier gegen unsere eigene Software spreche, die man nach wie vor kaufen kann. Wir setzen zwar selbst Software-Technologien ein, diese sind aber so komplex, dass sie unverkäuflich sind. Zudem gibt es sehr viele Aspekte, die man berücksichtigen muss, was bei einer Standard-Software nicht möglich ist.
Auch bei der Anmeldung bei den Suchmaschinen genügt es vollkommen, sich auf die wenigen wichtigen Suchmaschinen zu beschränken. Anmeldungen bei hunderten Suchmaschinen bewirken vor allem, dass man langfristig viele Werbe-Emails erhalten wird. Die Anmeldung bei den wenigen wichtigen Suchmaschinen kann man auch von Hand machen. Man sollte sich dabei aber nicht auf kostenlose Angebot in diesem Umfeld verlassen, die es ja zuhauf gibt.
Grundsätzlich sind gute Meta-Tags und Titel nicht verkehrt, man sollte aber den Aufwand nicht ins unermessliche treiben, sondern sich auf zentrale wichtige „Verteiler“-Seiten konzentrieren. Ganz wichtig sind Links im Internet auf die eigene Seite. Dabei sollten diese Links selber von „wichtigeren“ Seiten im Internet kommen. Das Registrieren von vielen neuen Domains mit Links auf die eigene Homepage ist nutzlos, da diese Domains selbst unbedeutend sind.
Alle Seiten auf der Homepage sollten über einfache Links untereinander verknüpft sein, und nicht mittels JavaScript. Und wer tiefer einsteigen möchte, sollte sich das PageRank Verfahren von Google genauer ansehen, welches unter http://www-db.stanford.edu/~backrub/google.html genau erklärt ist. Die Konsequenzen daraus kann ich aber hier natürlich nicht erläutern, die Bedeutung dieses Verfahrens wird in Zukunft aber eine immer wichtigere Rolle spielen, nicht nur bei Google.
Klar ist, dass man mit eigenen Mitteln nur wenig bewegen kann. Man sollte sich also selbst nicht überschätzen und nicht glauben, mit ein paar Euros bereits viel erreichen zu können.
werbeanzeige.de: Vielen Dank für das Interview!
Thomas Kaiser: Gerne!