Die Auseinandersetzung zwischen dem multinationalen Konzern Google und China spitzt sich zu.

Es begann mit den Attacken Mitte Dezember auf Google-Konten chinesischer Menschenrechtler und dem Diebstahl von Firmengeheimnissen. In “A new approach to China”  wurde ein grundlegender Strategiewechsel angekündigt. Google spricht u.a. davon, dass gegen rund 20 andere große amerikanische Unternehmen ähnliche Attacken gefahren wurden. Nun arbeitet Google mit den US-Behörden zusammen, um die Angriffe zu untersuchen und will ausgerechnet mit dem US-Geheimdienst NSA kooperieren. Nach Berichten der „Washington Post“ soll die weltweit mächtigste Überwachungsbehörde Google dabei helfen, die jüngsten Hackerangriffe auf seine Netzwerke aufzuklären. Gleichzeitig sollen neue Attacken abgewehrt werden.

Die bisherige Strategie von Google, durch ihre Präsenz im chinesischen Markt die Durchsetzung von Menschenrechten zu fördern ist -wie auch bei Yahoo und Microsoft- nicht aufgegangen. Google.cn ist bisher eine an das chinesische Rechtssystem angepasste Suchmaschine, die in puncto Internetzensur mit den Behörden zusammenarbeitet.

Nun forderte Google, dass Suchergebnisse zukünftig ungefiltert erscheinen sollten und drohte andernfalls die Schließung von Google.cn an. Als Reaktion hierauf tauchten die Websites Goojje.com und youtubecn.com im Netz auf, die von acht Studenten und Programmierern in der südchinesischen Provinz Guangdong entwickelt wurden. Diese imitieren das Suchportal Google sowie das Videoportal Youtube.

Die Entwickler verstehen Goojje als Hommage an den amerikanischen Suchmaschinenbetreiber Google und wollen so den Rückzug des US-Internetdienstes verhindern: „Wir wollten nicht, dass Google uns verlässt, deshalb haben wir Goojje erstellt.“ Im Chinesischen endet das Logo der Nachahmerseite mit einem Schriftzeichen das „große Schwester“ bedeutet – der chinesische Schriftzug von Google endet mit dem Zeichen für „großer Bruder“.

Die chinesische Zeitung „Shenzhen“ hat nun berichtet, dass Google der Nachahmersite Goojje vorwirft, mit der Verwendung des Logos gegen Urheberrechte zu verstoßen. Die Anwälte des US-Konzerns hätten die Goojje-Betreiber zur Änderung ihres Logos aufgefordert.

China wird nicht auf die Internetzensur verzichten, so der Regierungssprecher Wang Chen. Die Internetmedien hätten eine große Verantwortung mit der Regierung zusammenzuarbeiten, da Gerüchte und Falschinformationen im Internet als Bedrohung der Gesellschaft angesehen werden. Die Chinesische Regierung sieht Kontrolle als notwendig an um gesellschaftliche Unruhen, die in der Geschichte Chinas nur zu häufig auftraten, zu vermeiden. Regulation ist hierbei eines der Hauptinstrumente. Ausländische Unternehmen die in China investieren und die Chinesische Regierung geraten so zwangsläufig regelmäßig aneinander.