Am 8. Mai 2013 hat Google ein Update bezüglich der Google Shopping Feed-Spezifikationen veröffentlicht. Diese Aktualisierung beabsichtigt, mit Hilfe des seit Februar 2013, kostenpflichtigen Shopping Feeds, neue Möglichkeiten für verschieden große Händler bereitzustellen. Damit wird beabsichtigt, durch verbesserte Nutzererfahrung neue Kunden zu gewinnen. Doch welche Motivation steckt hinter den Bemühungen, Google Shopping zu erweitern und welche Konsequenzen hat das aktuelle Update? Im Folgenden werden die Kernpunkte der Aktualisierung beschrieben und deren Motivation hinterfragt.

Im Geschäftsjahr 2012 beträgt der Umsatz von Google 50,2 Milliarden US-Dollar. Dabei macht das Werbegeschäft mit 43,7 Milliarden US-Dollar 95% des Umsatzes aus. Mit der Einführung kostenpflichtiger Product Listing Ads (PLA´s) für Google Shopping ist zu erwarten, dass der Umsatz von Google im Jahr 2013 weiter steigen wird. Zuvor konnten Händler gebührenfrei Produkte im Shoppingsystem von Google platzieren. Die Zeiten kostenloser Neukundenakquise über diese Plattform sind also Geschichte. Natürlich gibt es auch unter Shopping-Händlern sogenannte „schwarze Schafe“, die das alte System ausgenutzt haben. Allerdings ist der Ansatz, diese PLA´s nun kostenpflichtig zu bewerben, wohl eher unter dem Stern einer klassischen Monetarisierungsstrategie zu sehen und nicht – wie es offiziell heißt – die Qualität des Feeds zu verbessern.

Google Suche nach Aspirin. Liefert Shopping Ergebnisse aus

Google Suche nach Aspirin. Liefert Shopping Ergebnisse aus

Die Shopping Feed-Spezifikationen vom 8. Mai 2013

Um die neuen Ziele zu erreichen hält es Google für unumgänglich, die Qualität der Shoppingergebnisse zu verbessern. Daher wurden am 8. Mai 2013 folgende Änderungen für den deutschen Markt bekanntgegeben:

  • Das Update verbessert die Unterstützung für händlerdefinierte Multipacks. Dies sind Artikel, „bei denen mehrere identische Produkte zu einer größeren Verkaufseinheit zusammengefasst und als einzelner Artikel eingereicht werden“, wie beispielsweise Zahnpasta oder Arzneimittel. Die aktuelle Feed-Spezifikation veranschaulicht nun, wie diese Produkte eingetragen werden.
  • Darüber hinaus empfiehlt Google von nun an die Qualität von Bildern zu erhöhen. Daher sollte die Größe von Bildern mindestens 800 x 800 Pixel aufweisen. Hintergrund ist eine verbesserte Repräsentation der angebotenen Produkte, da sich die Auflösung von Bildschirmen zunehmend verbessert.
  • Einige Produkte, wie beispielsweise Einzelanfertigungen, Vintage-Artikel oder Sammlerstücke besitzen keine eindeutigen Produktkennzeichnungen. Für diese Produkte führt Google nun das Attribut Produktkennzeichnung existiert ein. Ergänzend wurden die Voraussetzungen für eindeutige Produktkennzeichnungen aktualisiert.
  • Zusätzlich hat Google die Erläuterung bezüglich der Attribute Beschreibung, sowie Farbe aktualisiert. Im Zuge dieser Maßnahme sollen diese Kennzeichnungen präziser und besser nachvollziehbar werden.
  • Google bietet nun spezielle Unterstützung bezüglich Energieeffizienzsiegel und Preisangaben pro Maßeinheit für Händler mit Ausrichtung auf die EU und Schweiz.
  • Nicht jugendfreie Artikel auf jugendfreien Websites können zukünftig von Händlern als „nicht jugendfrei“ gekennzeichnet werden.

Die Durchsetzung der neuen Richtlinien für eindeutige Produktkennzeichnungen wird für Händler, deren Konto von der Pflicht zur eindeutigen Produktkennzeichnungen ausgenommen ist, ab dem 16. September 2013 beginnen. Die Durchsetzung für alle anderen Konten beginnt am 15. Juli 2013.

Fazit

Die aktuelle Shopping Feed-Spezifikationen tragen maßgeblich dazu bei, die Qualität der PLA´s zu verbessern. Multipacks oder Preisangaben pro Maßeinheit erhöhen die Transparenz für den User und dienen auch dem Händler, seine Artikel detaillierter zu bewerben. Zudem werden eine erhöhte Auflösung der Bilder, als auch eine Anleitung für die Produktattribute aus User-Experience-Sicht den Zugang zu Artikeln erleichtern und schlussendlich zu einer Kaufentscheidung beitragen. Die Einführung des Attributs „Produktkennzeichnung existiert“ bietet einen wahren Mehrwert für alle beteiligten Parteien und beinhaltet das Potenzial den Markt von Google Shopping zu erweitern.

Letztendlich erhöht die aktuelle Shopping Feed-Spezifikationen vor allem die Transparenz des Feeds für den User. Zudem verbessert Google durch unterstützende Maßnahmen die Qualität von Google Shopping, wobei davon auszugehen war, dass die Qualität der nun kostenpflichtigen PLA´s zwangsläufig steigen wird. Eine reine Motivation seitens Google, die User-Experience zu erhöhen, ist allerdings fraglich. Vielmehr ist die Monetarisierungsstrategie ein klarer Ansatz, um den Umsatz im Geschäftsjahr 2013 in Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Ob auch der Markt und nicht nur Google von diesen Maßnahmen profitiert, bleibt daher abzuwarten.