Was passiert eigentlich wirklich auf einer Facebook Page? Welche Kennzahlen sind relevant? Wie kann ich effektiv Zahlen aufbereiten?
Diese Fragen stellt sich jeder, der entweder eine eigene Facebook Page hat oder wer sich strategisch und beratend mit Facebook befasst, für Kunden Mitbewerberanalysen aufbereitet, um dann entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten. Für Seiteninhaber / Betreiber hält Facebook die Facebook Insights bereit oder es wird zusätzlich auf ein Social Media Monitoring Tool zurückgegriffen. Für die, die keine eigene Seite haben und auch keinen Zugriff auf ein Monitoring Tool, ist EdgeKick möglicherweise ein hilfreiches, einfacheres Tool, dass näher vorgestellt wird.
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EdgeKick ist ein ganz einfach aufgebautes real time social analytics Tool, das aus Kalifornien (USA) kommt und sich der Facebook API bedient. So kann eine Vielzahl an Facebook Pages ausgewertet werden.
Die Einfachheit des Tools, kommt jedoch schon an diesem Punkt zum Tragen. Man erhält nur Daten über Seiten, die bereits von EdgeKick registriert sind. Sucht man nach einer Seite, die noch nicht aufgenommen wurde, so erhält man die Information, dass die Seite noch nicht auswertbar ist, im Bezug auf zurückliegende Daten. Nach ca. 2-3 Tagen kann man erste Ergebnisse sehen, jedoch bekommt man noch immer folgende Meldung:
Der Aufbau
Die ersten Meßgrößen erhält man ohne graphische Darstellung (Amount of likes, talking about ratio, likes/day). Die Seitendaten können gedownloaded werden, oder man besucht direkt die Facebook Seite. Der Download erfolgt in .csv und muss im Nachgang in eine verwendbare Excel Tabelle gewandelt werden. Es gibt 3 verschiedene Inhalte: posts.csv, post_frames.csv und page_frames.csv. Das Dokument post.csv ist das nützlichste, da hier die einzelnen Posts und die zugeordneten Interaktionen aufgeführt sind. In dem Dokument page_frame.csv sind Likes und People Talking about einander im täglichen Verlauf gegenüber gestellt. Diese Daten lassen sich im Nachgang wunderschön in einem Diagramm aufbereiten und man erhält einen detaillierten Fanwachstumsverlauf und den TalkingAbout Wert. Das bedeutet, selbst als nicht Seitenbetreiber können Daten aufbereitet werden, auf die man im Normalfall keinen Zugriff hat.
Der Aufbau des Tools gestaltet sich dann ausschließlich graphisch, wobei diese Daten nicht mehr zum Download abrufbar sind. Eine spannende Graphik ist gleich als erstes zu sehen: Likes per Hour
Anhand der Grafik kann man bei Seiten mit einer hohen Interaktion sehr schön den Verlauf sehen. Diese Darstellung ist ohne ein Auswertungstool unmöglich zu generieren.
Der nächste Abschnitt widmet sich den Recent Events. Hier ist eine hierarchische Gliederung der Posts mit dem höchsten Interaktionsumfang aufgelistet. Es stellt quasi eine Liste der Top Postings dar. Sortiert nach Datum und sogar Uhrzeit. Man kann die Post per RSS seinem Reader zufügen oder direkt in den Post gehen.
Bei dem Top Post von Victoria’s Secret ist ein Unterwäsche Produkt Post vom 3. Juli der mit den meisten Interaktionen (Stand: 4. Juli 2012).
Der Post vom 3. Juli, 11:22 hat nach einem Tag mehr als 1.000 Kommentare und insgesamt 53.966 Interaktionen hervorgerufen.
Die folgende Übersicht gibt eine Zusammenfassung über die Postings der letzten 90 Tage.
Wichtig zu beachten ist der Satz unter der Datenzusammenfassung – die Erläuterung zu dem Wording „median likes“. Das schöne an dieser Übersicht sind die Werte post per week und hrs to reach 50/90% likes. Diese Daten bekommt man ohne Monitoring Tool nicht so komprimiert aufbereitet.
Darauf folgt die Darstellung der Post Themes. Hier ist nicht ganz ersichtlich, auf welcher Basis sich diese Kategorien clustern. Die Begriffe sind nicht als Top Headline oder ähnliches bei Facebook zu finden.
Der letzte Auswertungspunkt zeigt die Auswertung einzelner Postings, den Interaktionsangaben und zusätzlich eine graphische Darstellung (Kurvenfunktion).
Das Resumée
Die Vorteile dieses Tools liegen klar in der schnellen Auswertbarkeit von Eckdaten über Mitbewerber, zu denen man im Normalfall keinen Zugang besitzt. Der Bereich Recent Posts beispielsweise, hinter dem sich die Top Facebook Posts nach Interaktion verbergen, sind sehr hilfreiche Daten und nur über diese Art von Tools zu gewinnen.
Der Nachteil des Tools liegt in der Einfachheit, wenn man in eine ausführlichere Analyse einsteigen möchte. Datenimport ist nur für eine Datenangabe möglich und einige Seiten (speziell deutsche und kleinere) sind zum Teil noch gar nicht angelegt. Das bedeutet, man kann keinen Rückblick über Zahlen und Facts ziehen.
Grundlegend sollte bei einer tiefergehenden Analyse ein richtiges Analyse oder auch Monitoring Tool genutzt werden, in dem Beispielsweise eine Gegenüberstellung von mehreren Seiten möglich ist.