Im vierten Teil der Grundlagenserie zur Conversion Optimierung soll es um Begrifflichkeiten von P bis T gehen.

Produktseiten

Auch Produktseiten lassen sich sehr gut optimieren, denn diese erheben verschiedene Ansprüche an die dargebotenen Informationen. Bei den Produktbildern allein gibt es viele Fehlerquellen. Daher sollte man prüfen, ob dem User qualitativ hochwertige Bilder bereitgestellt werden. Diese sollten die Produkte in verschiedenen Ansichten zeigen und Detailansichten von Besonderheiten, wie zum Beispiel einer Stickerei auf einem Kleidungsstück, liefern. Eine erwartungskonform gestaltete Zoomfunktion sollte Pflicht sein.Sinnvoll ist auch, immer die gleiche Hintergrundfarbe, Belichtung und Darstellung (tragen Personen das T-Shirt oder wird das Produkt einzeln abgebildet) zu verwenden. Eignet sich vielleicht auch ein ergänzendes Video zum Produkt, welches unter dem Bild eingebunden werden kann?

Spannend ist auch die Frage, welche weiteren Daten auf der Produktseite vorhanden sein sollten und wie diese aufbereitet sind. Neben dem Produktbild sollten Artikelname, -merkmale wie Größe und Farbe sowie Menge, Verfügbarkeit, Versandkosten und Preis stehen. Die bekannten „Ampelfarben“ sollten zur Dartsellung der Lieferbarkeit verwendet und der Call-to-Action-Button, um das Produkt in den Warenkorb zu legen, sollte prominent und kontrastreich platziert werden. Als Zusatzinformationen können Produktbewertungen und Social Signals, um den Artikel weiterzuempfehlen, hilfreich sein. Meiner Meinung nach hat burner.de die Produktseiten gut gestaltet:

Produktseite von burner.de

Produktseite von burner.de

Qualität

Qualität spielt heutzutage in allen Branchen eine große Rolle. Bei der Gestaltung von Onlineshops und anderen Webseiten sollte ein durchgängiger Designstandard geschaffen werden, der in sich einheitlich und geschlossen ist. Das schließt farbliche Highlights für Call-to-Action-Buttons oder Produktteaser nicht unbedingt aus. Wichtig ist, dass die User das Design wiedererkennen und der Kaufprozess sich vom Design her nicht von den Kategorie- oder Produktseiten unterscheidet. Gutes Design steht also für Qualität, Wiedererkennungswert und Vertrauen.

Des Weiteren können Gütesiegel die Nutzer von der Qualität eines Shops überzeugen. Nähere Informationen dazu gibt es weiter unten unter „Trust-Symbole„.

Für ein Unternehmen, welches online Produkte verkaufen will, sind professionelle Produktbilder unabdingbar. Denn diese zeugen von guter Qualität und sind benutzerfreundlich, wenn die User die Artikel detailliert per Zoomfunktion betrachten und erkennen können, wie das Produkt genau aussieht. Auf schlechten Bildern oder nicht vorhandenen kann die Überraschung oft groß sein. Außerdem schafft eine einheitliche Gestaltung der Produktbilder (z.B. Hintergrund) Konsistenz und damit wieder Vertrauen.

Für die Conversion Optimierung ist nicht nur Qualität bezogen auf Design, Gütesiegel und Bilder relevant, sondern auch bei Analysen. Wertet man beispielsweise Testergebnisse aus, muss man prüfen, ob die Quantität der Daten ausreichend ist, um eine qualitative Aussage treffen zu können. Statt „ich schätze die neue Landingpagevariante hat die höhere Conversion Rate“ muss es heißen „Variante A hat besser konvertiert, da..“. Die Daten müssen korrekt ausgewertet werden, damit auch eine Conversion Optimieung von guter Qualität und Nutzen ist.

Retargeting

Retargeting stellt den Versuch dar, Nutzer durch Werbeanzeigen wieder für sich zu gewinnen, die sich in einem Online Shop Produkte angesehen und vielleicht in den Warenkorb gelegt, den Kaufprozess jedoch nicht abgeschlossen haben. Diese „Verfolgung“ lässt sich über Cookies realisieren. Mit diesen werden die User markiert und später auf anderen Websiten mit gezielter Werbung erneut angesprochen. Diese Methode wird oft kritisiert und verärgert durchaus die User, da sie das Gefühl haben, sie wurden ausspioniert.

Eine bessere Methode ist vielleicht Remarketing per Mail. Dies beschränkt sich allerdings auf Kunden, die bei dem Shop registriert sind bzw. während des Kaufvorgangs ein Konto angelegt haben. Danach kann man diese mit „Haben Sie nicht etwas vergessen beim letzten Besuch?“ oder „Heute gewähren wir Ihnen auf Ihren Artikel X% Rabatt“ ansprechen.

Suchfunktion

Auch bei der Suchfunktion gibt es Einiges zu beachten. Kunden, die genau wissen, was sie wollen und nicht erst den gesamten Shop durchstöbern möchten, nutzen diese Funktion oft gleich als Einstieg. Besonders wichtig ist es daher, sie im oberen Bereich zu platzieren, vorzugsweise rechts, da sie dort lt. Studien die meisten User erwarten. Interessant ist auch die Beschriftung und Position der Beschriftung der Suchfunktion. Darüber hat der Conversion Doktor Gabriel Beck in einem Artikel berichtet. Es wurde festgestellt, dass viele Nutzer doppelt klicken, weil sie nicht realisiert haben, dass sie den Suchbegriff direkt eingeben können. Dieser sollte vollständig lesbar bei der Eingabe sein, daher muss auf eine entsprechende Feldgröße geachtet werden.

Hat man seinen Suchbegriff eingegeben, sollte der Nutzer für ihn relevante Ergebnisse erhalten. Filter- und Sortierfunktionen sollten vorhanden sein, wenn es zu viele Ergebnisse zur Suchanfrage gibt, die zum Beispiel die Trefferanzahl anzeigen oder die Sortierung nach Preis oder Marke ermöglichen. Diese Filter sollten einfach gelöscht und verändert werden können.

Des Weiteren sollten die Ergebnisse tabellarisch aufgearbeitet sein, um dem User eine schnelle Orientierung zu verschaffen. Wichtig ist es, die relevantesten Ergebnisse zuerst anzuzeigen und der Nutzer muss erkennen, wonach die Ergebnisse sortiert sind. Eine gute Suchfunktion sollte außerdem fehlertolerant sein und Vorschläge bei Falscheingaben liefern (Meinten Sie…?). Wenn es keine Ergebnisse zur Suche gibt, sollte die Seite entsprechend gestaltet sein und weiterführende Informationen bieten, die den Nutzer abholen und nicht mit seiner Suche „im Regen stehen“ lassen.

Wie wichtig eine gute Suchfunktion ist, wurde auf der PubCon Las Vegas 2011 dargestellt. Die Conversion Rate ist nämlich bei Besuchern, die die Seitensuche nutzen, um 300-500% höher.

Trust-Symbole

Trustsymbole sind wie der Name schon sagt „Vertrauenssiegel“, die den Kunden Sicherheit im Onlineshop geben sollen. Grafisch und schriftlich wird auf diese Weise die Qualität des Händlers dargstellt. Vertrauen die User dem Unternehmen,  kaufen sie vermutlich öfter und mehr ein und empfehlen den Shop weiter. Es gibt eine Vielzahl von Gütesiegeln und Symbolen, die Sicherheit schaffen. Bekannte Beispiele sind:

  • Trusted Shops
  • Stiftung Warentest
  • TÜV
  • Paypal

Das Vorhängeschloss stellt als Symbol die Datensicherheit und -schutz dar. Selbstverständlich sind die verschiedenen Trust-Symbole und deren Erhaltung mit unterschiedlich hohen Kosten und Aufwand verbunden, dennoch lohnt es sich, sich darüber zu informieren und in das Vertrauen seiner (potentiellen) Kunden zu investieren.

Fortsetzung folgt…

Der letzte Teil der Artikelserie zu Grandlagen der Conversion Optimierung wird sich mit Usability, Warenkörben und Zahlungsmethoden beschäftigen.