Nachdem Google im Internet weltweit eine beachtliche Marktmacht erlangt hat möchte der Konzern jetzt das Internet ins Wohnzimmer bringen. Google TV ist das Mittel dafür. Es soll das Internet, die Websuche und Fernsehen miteinander verbinden.
Gleichzeitig hat Google in den letzten Wochen und Monaten einige Innovationen vorgestellt und ausgerollt, die zur Optimierung von Google TV geeignet sind. Angefangen hat es mit Caffeine. Ein Umbau der Dateninfrastruktur, ohne sichtbare Auswirkungen für den Otto-Normal-Verbraucher. Doch im Hintergrund läuft die Aktualisierung des Index wesentlich schneller und in kürzeren Intervallen.
Darauf folgte die nächste große Innovation: Google Instant Search. Direkt bei der Eingabe eines Suchbegriffs bekommt der User schon Ergebnisseiten ausgeliefert. Damit verkürzt sich die Suchzeit immens. Nach eigenen Angaben hat Google Instant Search in den ersten Stunden bereits einige tausend Stunden Suchzeit bei den Usern eingespart. Überprüfen kann das natürlich niemand.
Google Instant folgte dann die neue Möglichkeit, mit den Pfeiltasten durch die Ergebnisse zu navigieren. Durchaus praktisch. Man gibt einen Suchbegriff ein und muss nicht mehr die Maus in die Hand nehmen, um durch die SERPs zu navigieren. Bei einem interessanten Ergebnis reicht die Enter-Taste, um zu dieser zu navigieren.
Und jetzt berichten einige User von einem neuen Test von Google. Bei der Navigation durch die SERPs mit den Pfeiltasten liefert Google auf der rechten Seite eine Vorschau des Suchergebnisses aus. Hervorgehoben wird das Snippet im Suchergebnis. Spielerei? Vielleicht nicht, wenn man sich das Gesamtbild anschaut: Google TV.
Google TV soll das Fernsehen, die Wohnzimmer revolutionieren. Dabei werden Fernsehen, Internet-Videos, Video-on-demand, Social Networks und das Internet verschmolzen. Man könnte vermuten, dass die Veränderungen im Internet bei Google auf Google TV abzielen.
Ein kleines Szenario: Sie sitzen auf dem Sofa und schauen die aktuelle Folge einer der vielen Casting-Shows. Es interessieren sie Hintergrund-Informationen zur Sendung. Der Splitscreen hilft, im Internet zu suchen und gleichzeitig weiter TV zu schauen. So verpasst man nicht den nächsten Teilnehmer mit wahrscheinlich großem Talent. Bei der Suche interessieren sie natürlich keine Ergebnisse, die schon mehrere Wochen alt sind. Sie wollen auf der ersten Ergebnisseite gleich die Informationen zur aktuellen Sendung oder dem diskutierten Thema in einer Talk-Sendung. Dazu muss Google seinen Index möglichst in kurzen Abständen und zeitnah aktualisieren. Caffeine hat einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.
Aber auf dem Sofa wollen sie ja Fernsehen gucken und nicht auf Suchergebnisseiten warten. Mit Google Instant wird direkt ein Suchergebnis angezeigt. Aber eine Maus oder Touchpad fehlt dennoch am Couchtisch. Gut, dass man jetzt mit den Pfeiltasten navigieren kann. Die findet man auf jeder handelsüblichen Fernbedienung. Hoch, runter, links, rechts. Praktisch.
Da man beim fernsehen nicht unnötig auf uninteressante Seiten surfen möchte, ist es doch wirklich praktisch eine Vorschau am rechten Bildrand zu sehen. Und durch Googles Live-Boxen mit aktuellen Twitter-Statusupdates sieht man auch direkt, was andere Internetnutzer über eine Sendung denken.
Es hat den Anschein, dass Google konsequent auf Google TV hin arbeitet, um das Internet-Erlebnis im Wohnzimmer zu optimieren. Da Google TV nicht nur Webinhalte sondern auch Videos, TV-Serien und Filme in die Suche integrieren will ist es naheliegend, dass auch diese in der Vorschau gezeigt werden. Eine spannende Entwicklung, die der Suchmaschinenriese da vollzieht.
Sollte es wirklich zutreffend sein, dass Google die aktuellen Tests und Neuerungen mit Blick Google TV durchführt, dann könnte es ein wirklich geniales Produkt werden und die Wohnzimmer erobern.
[…] ein vereinfachtes Ergebnis zu navigationalen Suchen. Auch dieser Test passt in die Reihe der Vorbereitung auf Google TV.Verwandte Beiträge:Google Instant Search erweitert die Möglichkeiten für SEOSoziale Suche: […]
Die Möglichkeit mit Tasten und Shortcuts zu navigieren gibt es schon seit ein paar Jahren. Damals aus Accessibility gründen gebaut für Leute die keine Maus zur Hand haben oder gar keine Maus. Wie Nielsen damals raus gefunden hat: Accessibility dient einer bestimmten Zielgruppe verbessert aber auch die User-Experience für mehr Leute. Zum Beispiel: Abgesenkte Bordsteine sind gut für Rollstuhlfahrer aber auch für Kinderwagen, Fahrräderm, ältere Menschen und natürlich Skater 😉