Linkpop war immer das wichtigste Rankingkriterium für Google und wird es auch erstmal bleiben. In letzter Zeit scheint aber eine Ergänzung dazu immer wichtiger zu werden: Brandpop (Markenpopularität).
Wie stark ist eine Marke? Seiten von starke Marken ranken besser, starken Marken können kaum Spam sein, der Kunde will Marken, die er kennt, finden.
Wie kann Google die Stärke von Marken einschätzen?
Markenseiten haben überdurchschnittlich viele Direktzugriffe, weil man sie eben kennt. Seiten, die viele Direktzugriffe haben, haben auch viele Google-Suchabfragen nach dem Markennamen. Google kann also ziemlich gut einschätzen, wie groß, bekannt und wichtig einzelne Marken sind.
Ich höre in letzter Zeit immer öfter von Leuten mit ähnlichen Erfahrungen: Eine Seite, die beispielsweise im TV erwähnt wurde und dadurch zeitweilig viele Direktzugriffe und Suchen nach dem Namen hat, steigt kurz darauf auch im Ranking deutlich an.
Fredrik Keerberg von Google Deutschland hat das übrigens vor einem Jahr mal in Hamburg auf einer Veranstaltung öffentlich gesagt. Ich habe das damals noch für eher Zukunftsmusik gehalten, doch es scheint mittlerweile eine echte Rolle zu spielen.
Messbar ist es natürlich kaum, deswegen lässt sich der Erfolg einer solchen Aktion auch schwer beweisen oder widerlegen. Aber wer hat behauptet, dass SEO weniger kompliziert werden würde? 🙂
Was folgt daraus für uns SEOs? Es wird weiter aufwändiger. Gefragt ist entweder viel Geld für TV-Werbung oder Kreativität: Wie sorge ich dafür, dass viele Leute den Namen meiner Site googlen? Viel Erfolg!
Was ist denn mit der Google-Toolbar? Die ist doch schon bei vielen Leuten installiert und so kann Google ordentlich das Surfverhalten aufzeichnen. Ist vielleicht nur ein kleiner Anteil von Usern die das Tool nutzen, dieser kleine Anteil lässt sich dann aber gut hochrechnen.
Zusätzlich nutzen viele Webmaster zur Besucheranalyse Google-Analytics. Dann hat Google auch die Daten.
Ich finde eine Auswertung des Surfverhaltens ist für Google gar nicht mehr so schwierig.
Ja, Toolbar und Analytics kommen sicher dazu. Aber wie gesagt, auch ohne diese beiden Tools ist es für Google schon sehr leicht, die aktuelle Stärke von Marken zu messen.
Sehr interessant – das eröffnet neue (preiswerte) Möglichkeiten zur Optimierung 😉
Super, vielen Dank für diesen Beitrag!
Darf ich fragen wie du „Brand Popularity“ getestet hast?
Klingt auf jedenfall vielversprechend und letzlich für die Suchmaschinen auch sinnvoll. Ich hoffe allerdings, dass dieser Faktor für das Ranking nicht allzu entscheident sein wird, sonst können Optimierer die beispielsweise für ein spezielles Produkt optimieren demnächst ein schweres Spiel haben.
ach so: neben analytics und der toolbar hat google ja auch noch adsense auf fast jeder seite. und wenn mich nicht alles täuscht gehören doch auch ein paar große vermarkter zu google. Dadurch google schon ein großes Instrument um Surfverhalten zu messen und letzlich auch die Brand Popularity sehr sicher messen zu können.
Als ich das vor 2 Jahren gesagt habe und beim Linkbuilding überproportional darauf geachtet habe auch „Domain.tld“ mit zu optimieren wurde ich noch fast ausgelacht.
Jetzt lässt sich aber genau dieser Trend aus dem SEM Kanal messen.
Jeder kennt es, die Zugriffe und Klickraten von Brandterms kann man schon fast als „silly Traffic“ bezeichnen, da nicht nur die Zugriffe sondern auch die Conversionen stimmen.
Jetzt mache ich für SEO den Umkehrschluss und gehe den Gedankenweg rückwärts. Wäre ich Google, würde ich so denken „Webseite XYZ zeigt überproportional viele Impressionen in Verbindung zu den Klickraten auf Searchterm XY und Domain.tld, das scheint eine Marke zu sein, oder es zumindest zu werden“.
Die Frage ist für uns als SEOs ist doch eher, bei wie viel Prozent auf die genannten Möglichkeiten und Zugriffszahlen in Verbindung mit Klickraten wird mein Projekt als „Brand“ behandelt?
20% mehr Klickraten über dem Marktduchschnitt? 30 % ?
Happy Testing
Grüssle Heiko
p.s. Google Sitelinks sind dafür aber anscheinend kein Kriterium (mehr?).
Sehe ich genauso, Heiko, aber ich hatte das ja deswegen neulich noch mal getwittert: Ich hab nen Test dazu gemacht und jedenfalls kurzfristig keine Rankingauswirkungen durch gesteigerte Brandpop feststellen können.
@ Thomas,
hmm, mach es doch mal anders herum und mache auf dieser Baustelle 3 Monate gar nix und vergleiche die Zahlen mit Heute, dann möchte ich drauf wetten, dass Unterschiede sichbar werden 🙂
Grüssle Heiko
p.s. ist natürlich Quark, weil Niemand sein Baby 3 Monate unbeaufsichtigt lässt. 🙂