„Brand-Hijacking“ auf Suchmaschinen wie Google oder Yahoo ist laut einer britischen Studie ein rasant wachsendes Problem. Firmen kaufen Wörter, Sätze oder Markennamen ihrer Konkurrenten, um Internetsurfer von „Paid-for Search“-Seiten auf die eigene Seite umzulenken.
(pte.at) Eine Studie der Internet-Unternehmensberatung Nucleus konzentrierte sich auf 124 Unternehmen im Tourismusbereich, da dieser Sektor durch die verbreitete Nutzung von digitalem Marketing und E-Commerce besonders anfällig für derartige „Entführungen“ ist, wie der Guardian berichtet. 59 Prozent der in der Studie vorkommenden Unternehmen wurden durch andere Marken „abgefangen“. 23 Prozent der Unternehmen wandten selber diese Taktik an.
Seit dem Vorjahr seien die Fälle um 245 Prozent gestiegen, wie die Studie ergab. In dem Fall eines Unternehmens namens „Icelolly stiegen die Fälle des Abfangens von „Pay-Per-Click“ dieses Jahr von zwei auf 26. In den USA führte diese Problematik bereits zu Klagen gegen Google, die allerdings abgewiesen wurden. Beanstandet wurde, dass die Suchmaschine Unternehmen nicht daran hindert, registrierte Markennamen ihrer Konkurrenten als Keywords kaufen. In Frankreich musste Google bereits Strafe zahlen, da Google durch sein Pay-Per-Click Service AdWords ermöglicht, gezielt Werbung für direkte Konkurrenten der gesuchten Marke anzuzeigen.
Google AdWords gibt Unternehmen mit geschützten Markennamen nun die Möglichkeit, ihre Konkurrenten daran zu hindern, die Marke in den Werbetext aufzunehmen. Allerdings müssen die Inhaber der geschützten Marke Google ausdrücklich dazu auffordern, dies zu tun. Diese Änderungen in den Geschäftsbedingungen wurden vor einem Jahr getätigt, als der Designer Luis Vuitton gegen die Suchmaschine klagte, da Werbeanzeigen von Konkurrenten eingeblendet wurden.