Wer bei der Überarbeitung seiner Website das Thema Suchmaschinenfreundlichkeit beachtet, kann sein Ranking in den Suchdiensten deutlich verbessern. Dabei gilt es einige Grundregeln zu beachten. Andernfalls kann die Neugestaltung auch zu einem Absturz bei Google & Co. führen.

Für die Auffindbarkeit in Suchdiensten birgt die Überarbeitung der Website große Chancen, aber zugleich auch Risiken. Dabei gilt jedoch: Je früher Suchmaschinenfreundlichkeit als ein Ziel verankert wird, desto erfolgreicher und leichter gelingt die Umsetzung. „Was bei einem Relaunch gut oder schlecht läuft, entscheidet die nächsten zwei bis drei Jahre maßgeblich über die Auffindbarkeit der Site in Suchmaschinen“, betont Christian Mauer, Geschäftsführer der auf Suchmaschinenoptimierung spezialisierten SUMO GmbH.

Unternehmen verlassen sich im Idealfall daher nicht alleine darauf, dass die Webagentur von selbst die richtigen Maßnahmen ergreift. „Wir werden immer öfter als Berater bei einem Relaunch hinzugezogen“, beobachtet Mauer. „Dieser Mehraufwand für professionelle Beratung amortisiert sich durch die zusätzlichen Besucher in der Regel mehrfach.“

Schon bei den ersten Gedanken zum Relaunch sollten die bisherigen SEO-Aktivitäten auf dem Prüfstand stehen. Wertvolle Infos liefert das Tracking-Tool der Website oder Google Adwords. Es gibt einen Überblick über die Besucherströme, die über Suchmaschinen kommen, und die von den Besuchern benutzten Suchbegriffe. Das Konzept muss vor den ersten Programmierungsarbeiten stehen. Es berücksichtigt die Themen Keywords, Struktur, Technik und Inhalte. Die Keywords sind die Begriffe, unter denen die Website in Suchdiensten gefunden werden soll. Der Relaunch ist eine gute Gelegenheit, die bisherigen Schlüsselbegriffe zu hinterfragen: Sind die verwendeten Keywords überhaupt relevant? Unter welchen Suchbegriffen werde ich bislang gefunden? Welche anderen Schlüsselbegriffe verwenden die User? Ist es realistisch, unter diesen Keywords eine gute Platzierung in Suchmaschinen zu erreichen? Ist die Auswahl getroffen, sollte man bei Planung der Struktur darauf achten, dass jedes Keyword eine eigene Seite bekommt. Dann sind die Chancen auf eine gute Platzierung am größten.

Apropos Struktur: Grundsätzlich gilt für die gesamte Site, je flacher und breiter die Ordnerhierarchie, desto besser, da die Robots der Suchmaschinen nur bis zu einer bestimmten Tiefe die Website durchkämmen und Informationen, die oben stehen, als wichtiger erachten. Bei einer Änderung der Struktur sollte man sogenannte 301 Weiterleitungen einsetzen, damit Besucher und Suchmaschinen nicht in die Leere laufen.

Nicht nur hier haben in der Vergangenheit Content-Management-Systeme (CMS) die Optimierer vor Probleme gestellt. Inzwischen jedoch arbeiten die gängigen Systeme suchmaschinenfreundlich. Lediglich bei wenig verbreiteten CMS oder Eigenentwicklungen können Probleme auftreten. Zusatzmodule zum Beispiel für das URL-Rewriting helfen bei der Optimierung zusätzlich.

Größter Trumpf ist und bleibt guter Content. Die Suchdienste arbeiten nach wie vor hauptsächlich textbasiert und lesen den Quelltext von Seiten aus. Wenn dort nur Links zu Flashobjekten, Bildern und anderen Multmedia-Objekten zu finden sind, ist eine erfolgreiche Optimierung aussichtslos. Im Text sollten die Keywords möglichst weit vorne stehen. Vorsicht! Die Keywords dürfen aber auch nicht zu häufig genannt werden, sonst werten Google und Co. das als Spamming.

Nach dem Relaunch sollten die Webmaster die Site wachsam, aber ruhig im Auge behalten: „Wir beobachten immer wieder das Phänomen, dass Seiten nach einem Relaunch in den Ergebnislisten sehr schnell nach oben kommen, aber nach einer gewissen Zeit wieder abfallen“, berichtet Mauer. Tatsache ist, dass vor allem Google neue Seiten kurzzeitig anders bewertet. Ein Fazit, ob die Optimierung erfolgreich ist, kann frühestens nach drei bis sechs Monaten erfolgen.