Über die Vorteile, auch mal vor Anker zu gehen…
Während wir alle noch damit beschäftigt waren, die Nachwirkungen der Campixx zu verkraften und Myriaden Recaps zu lesen, veröffentlichte Errioxa am Dienstag einen spannenden Post auf seomoz.org. Ich gebe zu, der Post an sich ist etwas verwirrend, was wohl auch daran liegt, dass der Autor Spanier ist. Nachdem aber alle Leser den gleichen Kommentar gepostet hatten („Cool! But… I don’t get it.“) erklärt Rand im Kommentar in einigen Sätzen, worum es bei diesem Post geht:
Wenn Seite A mit mehreren Links auf Seite B verlinkt, berücksichtigt Google nur den Anchor des ersten Links. Soweit der bisherige Stand. Interessante Experimente und Artikel hierzu bei SEOmoz und Sistrix.
Nun hat Errioxa getestet, welcher Anchor berücksichtigt wird, wenn Seite A mit mehreren Links auf Seite B verweist, Link 2 und 3 jedoch Ankerlinks bzw. Sprungmarken auf Seite B sind. Das Ergebnis: in diesem Fall berücksichtigt Google ALLE Anchortexte.
Wenn man die Geschichte von „Liebe auf den ersten Link“ betrachtet, ist das natürlich ein sehr cooles Learning. Ich habe nun die Möglichkeit, eine Seite mehrfach zu verlinken und durch das Setzen von Ankern auf der Zielseite und das Verlinken dieser Anker der Zielseite auch mehrere Anchor zu übergeben. Kleines Beispiel: <a href=“beispiel.html“>Beispiel</a> und <a href=“beispiel.html#kapitel“>Kapitel</a>
Der zweite Link bleibt nicht unberücksichtigt, sondern gibt den Anchor „Kapitel“ weiter.
Wenn man allerdings etwas länger darüber nachdenkt, erscheint dieses Vorgehen von Google mal wieder nur logisch: stellen wir uns vor, wir verlinken von Seite A auf Seite B. Seite B heißt „Rezeptesammlung“. Der erste Ankerlink verweist nun von Seite A auf den Anker der Seite B mit dem Linktext „Vanillesoße“. Und wir springen auf Seite B direkt zur Vanillesoße.
Im Hinblick darauf, dass Google ganz versessen darauf ist, das relevanteste Ergebnis zu einer Suchanfrage zu finden, ist es nur logisch, dass Google Ankerlinks berücksichtigt und die entsprechenden Anchors wertet. Warum sollte Google auf die wertvolle Information verzichten, dass sich an einer bestimmten Stelle auf Seite B das Rezept für Vanillesoße zu finden ist, wenn der User genau diese Information sucht?
Spannend ist dieses Experiment natürlich denoch. Insbesondere auch, da Ankerlinks noch immer etwas stiefmütterlich behandelt werden, wenn es um SEO geht. Und das völlig zu unrecht! Betrachtet man z.B. das Snippet von Wikipedia zur Suchphrase „utf-8 umlaute“, findet man in der Description einen Link. Nice! Dieser Link ist der Ankerlink zum Abschnitt über „UTF-8“ auf der entsprechenden Unterseite.
Bisher kommen diese In-der-Description-Links nur bei extrem großen Seiten vor (oder hat einer von Euch das schonmal außerhalb von Wikipedia gesehen? Beispiele? Immer her damit, ist spannend!), aber die Grundtendenz sollte man im Hinterkopf behalten: Ankerlinks können Google noch gezielter und sauberer durch das eigene Webangebot führen und Google nimmt diese Führung gerne an, solange sie Sinn macht. Werden wir also bald schon darauf verzichten können, einzelne Unterseiten für jeweils ein Key zu optimieren?
Hi Astrid,
AnkerLinks und Snippets finde ich auch sehr spannend.
Allerdings sind 3 externe Links von einer Seite A auf Seite B(wenn auch zwei davon auf Anker-Punkte) nunmal 3 externe Links und für mich ist das irgendwann nicht mehr organisch. Außerdem sinkt natürlich die Linkkraft des ersten Links, denke ich. Was meinst du?
Hi Norman, mein Guter!
Primär hatte ich hier auch die interne Verlinkung im Auge, bei der das Problem der redundanten Verlinkung ja häufiger vorkommt. Daher auch die abschließende Frage: können wir Unterseiten durch interne Verlinkung über Anker jetzt für drei oder mehr verschiedene Keys optimieren, anstatt nur für eins?
Bei externen Links gehe ich mit Dir zum Teil konform, allerdings glaube ich auch hier, dass die Stärkung von Teilen der verlinkten Seite möglich ist, da der Anker ja in der URL zu sehen ist und auch hier eine Verlinkung des Ankers nichts Unnatürliches wäre. Womit wir wieder beim Knackpunkt sind: solange es natürlich aussieht – raushauen! 🙂
Hallo,
die Frage ist, inwieweit ein Anker mit Vanillesoße den Inhalt einer Unterseite mit Rezepten verfälscht bzw. einen zusätzlichen Anker mit Rezepte abschwächt?
Grüße
Gretus
P.S.: Bist Du das aus dem Video bei Bild.de. Kann ich ein Autogramm haben?
Hi Gretus!
Guter Punkt. Allerdings kann ich hier nur den heutigen Artikel von Missfeldt empfehlen: http://www.tagseoblog.de/was-ist-authority-wie-wird-eine-website-zur-autoritaet, der Authority inhaltlich anhand von Keyword-Clustern beschreibt. In diesem Fall wäre das interne Verlinken über Anchors sehr hilfreich: die Unterseite über „Rote Schuhe“ bekommt die Anchors „rote Schuhe“, „rote Schuhe für Kinder“ und „Rote Schuhe Ausverkauf“. Wenn Google nun zu den einzelnen Abschnitten der Seite springt, warum sollte Google dann nicht den ABSCHNITT der Seite als Informationseinheit wahrnehmen? Es wäre doch eine klare Konsequenz (und im Zuge der Weiterentwicklung der AJAX-Indexierung [http://code.google.com/intl/de/web/ajaxcrawling/docs/getting-started.html] irgendwie auch vorhersehbar), dass man bald nicht mehr für jedes Key eine einzelne Seite bauen muss, sondern die Seite zu einer keywordbezogenen „Authority“ für „Rote Schuhe“ wird, die Einzelabschnitte aber eben als noch relevanter für die jeweiligen Unterthemen angesehen werden…
Autogramme unter:
c/o William Morris Agency
151 El Camino Drive
Beverly Hills, CA 90212
USA
oder beim nächsten OBMH 🙂
Hallo,
das Google bei mehreren normalen (ohne Textmarken usw.) gesetzen Links nicht alle Anker wertet, bei Sprungmarken aber eben schon, würde Deine Theorie bestätigen.
Klingt logisch. Google will das Internet schneller und unabhängig von bestimmten Medien, hier also einer bestimmten Webseite, machen. Man switcht also nur noch durch die Seiten, weniger von einer Seite zur anderen.
Könnte aber ehrlich gesagt auch sein, dass Google einfach die `Abwertung´ der Links mit Sprungmarken vergessen hat. Ich persönlich würde das Web nicht wie beschrieben aufsplitten sondern weiter dafür sorgen, dass Inhalt auch gebündelt auftritt…
Grüße
Gretus
Hallo,
kleiner Nachtrag noch. Wenn man davon ausgeht, dass Google die Links mit Sprungmarken nur mitbewertet, um sie ggf. selbst im Snippet aufzuführen und damit die Abarbeitung der Suchanfragen schneller machen will, scheint das ganze logisch. Vielleicht ist das der Grund.
Ich bestell mir noch ein Autogramm und mach dann Feierabend. Wünsch Euch was 😉
Grüße
Gretus
[…] URL verweisen! Und wer es lieber auf deutsch liest, findet den Inhalt und eine Erklärung dazu bei TRG im Blog. In Anbetracht das Google gerne auch seine Snippets mit Anchorlinks aufwertet sicher […]
[…] Quelle: Inhouse-SEO und TRG […]
[…] Thema aufgreifen, welches ich im Blog von The Reach Group GmbH im Beitrag von Astrid Staats über Nur der erste Linktext zählt? Nicht immer! gefunden […]