Bing und Facebook wollen stärker kooperieren, das wurde gestern im Blog der Suchmaschine Bing bekannt gegeben. Die Suchmaschine von Microsoft will zukünftig die Informationen der Facebook-Nutzer in seine Suche integrieren.

Derzeit stehen zwei neue Features fest:  Die Anreicherung der Suchergebnisse mit Facebook Likes und die Facebook Profil Suche. Spannend nur, wer sich bei Bing angemeldet hat und seinen Account mit Facebook verknüpft hat.

Facebook Profil Suche in Bing

Bing integriert Facebook Profile in die Suche

Bing integriert Facebook Profile in die Suche

Nach Angaben von Bing sind 4% der weltweiten Suchanfragen auf Personen und Namen gemünzt. Bei der Suche nach einem Namen erhält man derzeit, bei Bing und auch Google, eine Liste von Seiten, die mit dem gesuchten Namen zusammen hängen könnten. Wenn nun zufällig ein Promi genau so heißt wie der alte Schulfreund den man sucht, bringt einem das Suchergebnis herzlich wenig. Und genau das ist auch das Bing-Beispiel. Daher wird Bing in Zukunft über den eigentlichen Suchergebnissen die gefunden Facebook Profile anzeigen.

Sicher ein nettes Feature, aber spannender wird die Integration der Facebook Likes.

Bing Suchergebnisse mit Facebook Likes

Facebook hat seine Nutzer fast seit dem Start des Netzwerks dazu erzogen, Dinge zu liken. Den Promi, den Politiker, das Statusupdate oder das Wurstbrot. Alles wird geliked. Seit es den Like-Button auch für Websites gibt, wird nicht mehr nur bei Facebook geliked. Zeitungsartikel, Blogposts, Bilder und Videos.

Bing integriert Facebook Likes in seine SERPs

Bing integriert Facebook Likes in seine SERPs

Und genau das ist der spannende Punkt. Facebook merkt sich schließlich die Likes. Das Netzwerk des Nutzer bekommt angezeigt, dass dieser grade dem Steakhaus um die Ecke ein „Like“ gegeben hat. Es ist quasi eine Empfehlung. Und diese integriert jetzt Bing. Im Bing Beispiel wird nach einem Steakhaus in San Francisco gesucht. Ohne Facebook Like wird eine normale Suchergebnisseite angezeigt. Mit Facebook Likes wird mir neben den Suchergebnissen auch noch angezeigt, welches Steakhaus meine Freunde besonders mochten.

Studien zeigen das mit großen Abstand Familie, Freunde und Bekannte das größte Vertrauen bei Konsumenten besitzen. Die Empfehlungen von uns bekannten Menschen sind für uns vertrauenswürdiger als klassische TV Werbung oder Online-Werbung. Wenn jetzt die Facebook Likes von Produkten, Marken und Unternehmen in den Suchergebnissen auftauen ist das weniger ein Vorteil für die Nutzer, als für die Unternehmen. Persönliche Empfehlungen in den SERPs könnten wesentlich spannender sein als eine Live-Box oder Werbung. Interessant wäre hierbei die CTR.

Datenschutz besondershervorgehoben

Interessanterweise ist der größte Absatz in dem Blog-Beitrag dem Datenschutz gewidmet. „Remember, You’re in Control“ heißt es dort. Dem Wunsch der Nutzer nach Datenschutz wollen Bing und Facebook gerecht werden. Das Like-Feature betrifft nur Inhalte, die „öffentlich“ sind und aus dem Netzwerk des Nutzers stammen. Im Grunde sieht man nur die Informationen, die man auch auf Facebook sehen würde – obwohl sie dort irgendwann eben in den Tiefen der Timeline versinken.

Zusammenfassend gelten diese vier Grundregeln für die neuen Features bei Bing:

  1. Bevor die neuen Features freigeschaltet werden, wird der Nutzer informiert. Er soll dann die Möglichkeit haben, diese Features abzulehnen oder mehr darüber zu erfahren.
  2. Bei der Bing Facebook Profil Suche werden nur Profile aus dem eigenen Netzwerk angezeigt. Ebenso werden nur „likes“ aus dem eigenen Netzwerk angezeigt.
  3. Facebook User müssen mindestens 13 Jahre alt sein. Trotzdedm werden in der Bing Facebook Profil Suche nur Profile von über 18-jährigen angezeigt.
  4. Die eigene Suche bleibt weiterhin geheim und wird nicht veröffentlicht auf Facebook oder sonstwo.

In Deutschland mag diese Änderung nicht so weltbewegend sein, da Bing hier einen viel zu geringen Marktanteil hat und Google diese Informationen in naher Zukunft nicht wird integrieren können. Ob es aber Bing auf dem deutschen Markt helfen wird, bleibt zumindest fraglich. Am Ende ist es trotzdem ein spannender Schritt in Richtung „social search