Nach fast dreijährigen Verhandlungen und Auseinandersetzungen ist Google Analytics nun seit dem 15.09.2011 datenschutzkonform.

Die Kritik an Google Analytics wird mit Sicherheit nicht verstummen, ob und inwiefern die Kritik berechtig war/ist, ist allerdings eine Frage die viele unterschiedliche beantworten würden.

Dennoch ist es fragwürdig, dass genau die Unternehmen, welche Google Analytics kritisieren, selbst personenbezogene Daten sammeln. Hier seien als Beispiel einige Verlage genannt, welche mit ihren Abonnements darauf abzielen, Personendaten zu erhalten. Selbst bei einer einfachen Pizzabestellung erscheint das Feld „Hiermit stimme ich der werblichen Nutzung meiner Daten zu“. Es erscheint wie eine Doppelmoral, dass sich hierüber kaum jemand beschwert, der Finger aber sofort auf Google Analytics gerichtet wird, sobald es um Datenschutz geht.

Damit Google Analytics als datenschutzkonform angesehen wird, hat Google einige Sachen geändert:

  • Google gibt den Nutzern nun die Möglichkeit Widerspruch gegen die Erfassung von Nutzungsdaten zu erheben. Dazu stellt Google ein so genanntes Deaktivierungs-Add-On zur Verfügung (http://tools.google.com/dlpage/gaoptout?hl=de).
  •  Zudem wird auf Anforderung des Webseitenbetreibers das letzte Oktett der IP-Adresse vor jeglicher Speicherung gelöscht. Dadurch ist eine Identifizierung des Nutzers nicht mehr möglich.
  • Zudem ist der Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung mit Google (§ 11 BDSG – Vertrag) einzuhalten.

Unter blog.webalytics.de gibt es eine Ausführliche Beschreibung wie sich die IP-Adressen anonymisieren lassen.

Zudem wird nun auch die Verschlüsselung (https) der Google Suche für eingeloggte User als Standard. Damit macht Google sein Versprechen nach mehr Privatsphäre deutlich. Bei der Verschlüsselung werden die Suchanfragen des eingeloggten Nutzers verschlüsselt übermittelt. Dies hat allerdings auch einen Nachteil für Webmaster, da diese zwar weiterhin wissen, dass der Nutzer von Google (organic) kommt, allerdings nicht mehr, über welches Keyword der Nutzer gekommen ist. Dennoch zeigt sich erneut, dass Google die Kritiken zum Datenschutz ernst nimmt.

Dadurch, dass es erstmal zu einer Einigung gekommen ist, kann nur gehofft werden, dass das Tool mehr in den Vordergrund gerät, als der Datenschutz und die Kritik. Denn im Vergleich zu vielen kostenlosen Webanalyse Tools hat Google Analytics deutliche Vorteile.

In den letzten Monaten gab es bei Google Analytics mehrere Updates und Neuerungen. So gibt es Google Analytics nun in einer komplett neuen und überarbeiteten Version, die wesentlich übersichtlicher ist. Zudem wurde die Echtzeit-Analyse (Realtime) hinzugefügt und das neue Feature „Multi-Channel-Trichter“, welches es seit Ende August gibt. Der Multi-Channel-Trichter umfasst fünf neue Berichte und vermittelt einen tiefen Einblick in den Conversion-Pfad über einen Zeitraum von 30 Tagen. Hier wird also nicht nur der typische „Last Click“ gezählt und es lassen sich weitreichendere Analysen durchführen.

Die Realtime Analyse ist ebenfalls für viele Unternehmen ein großer Mehrwert. Gerade für Publisher ist es sinnvoll zu wissen, was gerade sehr gut performt um ihre Inhalte ggf. schnell anpassen zu können. Ebenso für den Social Media Bereich sind Echtzeitanalysen sehr sinnvoll, da hier in „realtime“ kommuniziert wird. Auch Kampagnen lassen sich damit leichter und effizienter analysieren.

 

Google Analytics mit Echtzeitfunktion

Google Analytics mit Echtzeitfunktion

 

Eine weitere Neuigkeit ist Google Analytics Premium. Diese ist vor allem für große Kunden gedacht. Der Vorteil gegenüber der Standardvariante sind die erweiterten Modellierungswerkzeuge sowie Support rund um die Uhr. Zudem bietet Google Analytics Premium eine erweiterte Verarbeitungskapazität. Momentan ist die Permiumvariante nur in den USA, Kanada und UK verfügbar und soll in den USA 90.000 $ im Jahr kosten. Das folgende Viedeo stellt die Premiumvariante mit allen Vorteilen vor:

 

Aber nicht nur aufgrund der neuen Features ist Google Analytics ein sehr gutes Trackingtool. Auch die Kampagnen-Tracking-Funktionen, die Analytics-API,die E-Commerce-Berichte sowie die Integration mit AdWords und AdSense bieten weitreichende Analysemöglichkeiten. Mit Hilfe der AdSense Berichte können Informationen über die gewinnbringendsten Inhalte erhoben und analysiert werden.

Ein großer Vorteil von Google Analytics ist zudem die Usability und Benutzerfreundlichkeit. Alle Anwendungen und Funktionen lassen sich leicht bedienen und kaum ein anderes Trackingtool lässt sich, trotz der großen Funltionalität, so übersichtlich und einfach bedienen. Der Nutzer kann Keywordanalysen durchführen und die Kundenwünsche bzw. das Interesse lässt sich mit der internen Webseiten-Suche herausfinden. Zudem umfasst Google Analytics auch das mobile Tracking sowie das Tracking von Video-, Flash-Anwendungen und von sozialen Netzwerken. Ein großer Vorteil der Analyse bietet außerdem auch die vordefinierte Segmentierung, mit der Besucherzahlen vertieft analysiert werden können.

Insgesamt überzeugt Google Analytics mit der Vielfältigkeit an Funktionalität und Analysemöglichkeit. Sowie der benutzerfreundlichen Bedienbarkeit und Handhabung. Kaum ein anderes Trackingtool besticht durch solch eine unkomplizierte Handhabung und einer enormen Vielfalt an Features. Gerade für den Analysenbereich ist Analytics sehr vorteilhaft und es bleibt zu wünschen, dass einige Unternehmen ihre negative Einstellung gegenüber Google Analytics in Zukunft ablegen. Dennoch soll die Frage offen bleiben, ob Google Analytics im Vergleich mit kostenpflichtigen Tools auch das „beste“ Trackingtool ist.